Agilität bietet Unternehmen neue Spielräume. Veränderungen in der Arbeitsbeziehung zwischen Unternehmen, Mitarbeiter und auch Betriebsräten stellen jedoch das Arbeitsrecht vor neue Herausforderungen. Damit ein Wandel gelingt, muss der rechtliche Rahmen bekannt sein, damit hier schöpferisch und rechtssicher gestaltet werden kann.

Spielräume erschließen und rechtssicher gestalten

herCAREER: In 3 Sätzen: Welches sind die größten rechtlichen Herausforderungen, die die Digitalisierung für Unternehmen mit sich bringt?

Durch die Digitalisierung steigt der Anpassungsdruck für Unternehmen sich „schnell & wendig“ bewegen zu können, was in den meisten Fällen eine Veränderung der Organisationsstrukturen erfordert: Der Trend geht eher weg von einer hierarchischen Form hin zu einer Netzwerkbildung. Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Rolle von Arbeitgeber und Arbeitnehmer: sie verlieren an der bisherigen Kontur. Die Bewältigung dieser Veränderung in der Arbeitsbeziehung zwischen Unternehmen, Mitarbeitern und Betriebsräten stellt das Arbeitsrecht vor neue Herausforderungen.

herCAREER: Kann eine Anpassung der Rechtslage den digitalen Fortschritt in Unternehmen verlangsamen oder sogar behindern? Wie geht man smart damit um?

Damit dieser Wandel gelingt, geht es um die Verknüpfung des „agilen Gedankens“ mit rechtlicher Sicherheit und Konformität. Darüber hinaus schafft und braucht agile Zusammenarbeit auch eine bestimmte Unternehmenskultur. Sofern sich Unternehmen also dafür entscheiden, agil zu arbeiten, ist das ein Einzahlen auf eine Vertrauenskultur. Und damit dieses Vertrauen haltbar wird und ist, sind bestimmte rechtliche Gesichtspunkte zu beachten. Rechtliche Verlässlichkeit schafft Vertrauen.

Neues Arbeiten braucht einen Handlungsspielraum, in dem situatives Arbeiten möglich ist.  Unternehmen und auch Mitarbeiter brauchen hier Spielräume, in denen sie Zusammenarbeit ausprobieren können. Es macht Sinn, einen gesetzlichen Rahmen zu haben, der diese Spielräume betrieblich zulässt. Hier könnten zum Beispiel auch Tarifvertragsparteien eine wichtige, regulierende Funktion übernehmen. So bieten gerade kollektivrechtliche Vereinbarungen eine rechtssichere und damit auch vertrauensvolle Grundlage, die gleichzeitig aber auch New Work-kompatible Freiräume und die für Unternehmen so wichtige optimierte Reaktionsgeschwindigkeit ermöglichen.

herCAREER: Recht und Digitalisierung sind zwei mächtige Bereiche. Wie gelingt es, Unternehmen und Mitarbeitern die „Angst“ vor diesen zu nehmen?

Die Kunst besteht immer darin, mit den Menschen, die da sind, Erfolge zu schaffen. Das geht nur gemeinsam und im Austausch miteinander: Das Miteinander, das „Wie“ etwas getan wird, ist eine wichtige Kraft. Agilität gelingt nur in der Vernetzung mit anderen und daher betrifft das gemeinsame verbindliche Verständnis zur Zusammenarbeit ebenso die Zielbestimmung.

herCAREER: Auf der herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartnerinnen aufsetzt. Zu welchen Themen können Sie im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?

  • Agiles Arbeiten
  • Führung
  • HR
  • Performance Management

herCAREER: Wie können oder möchten Sie kontaktiert werden?

Über die Person

Britta Redmann ist Spezialistin für agiles Arbeiten im Unternehmen. Sie ist sowohl freiberuflich als Anwältin, Mediatorin und Coach als auch beim Softwarehersteller VEDA als Director Corporate Development & HR tätig. Zusammen mit Unternehmen erschließt sie deren kreativen Spielraum und Potenzial und unterstützt sie beim Auf- und Ausbau von Unternehmensveränderungen.

Dieses MeetUp war Teil der Authors-MeetUps bei der herCAREER 2018.