Man ist immer gut in seinem Job, wenn er einem Spaß macht. Das wirkt sich auch positiv auf das eigene Privatleben aus!
Wann macht der Job Spaß? Wenn man sich in der Tätigkeit wiederfindet und man sich nicht verbiegt, die Rahmenbedingungen stimmen und es Perspektiven gibt. Muss dies in dem einmal erlernten Beruf sein? Nein!!! Wie finde ich den Job, der mir Spaß macht?
„Die drei Ws sind Schlüssel zum Erfolg: Wissensdurst, Wandelfähigkeit, Willenskraft.“
herCAREER: Wie schaffen Frauen de Quereinstieg in eine andere Branche?
Leise: Die drei Ws sind Schlüssel zum Erfolg: Wissensdurst, Wandelfähigkeit, Willenskraft.
Wissensdurst: Man muss neugierig sein, mit offenen Augen durch die Welt gehen, keine vorgefertigten Meinungen haben, sondern so viel wie möglich fragen und hinterfragen (auch sich selbst) und dann natürlich Wissen aneignen über die Branchen, Firmen und Rollen, die interessant und attraktiv erscheinen. Ich selbst bin wahnsinnig neugierig, stelle immer ganz viele Fragen und überlege mir immer, ob ich das, was ich von anderen gelernt habe, auch in einem anderen Kontext anwenden kann. Und ehrlich gesagt sind die Mechanismen in allen Branchen und Unternehmen ähnlich, lediglich das Fachliche differiert. Das kann man lernen.
Wandelfähigkeit: Das ist das Spannende am Menschen, die Möglichkeit, andere Perspektiven einzunehmen, andere Meinungen zu entwickeln, andere Dinge zu tun. Wer von uns hat nicht Spaß daran, mal in eine andere Rolle zu schlüpfen? Probiert es im Kleinen aus, durch Praktika, Hospitationen, Job Rotation oder Ehrenamt. Ihr werdet sehen, das Ausprobieren erweitert den Horizont immens. Natürlich gehört immer Mut dazu, das Vertraute zu verlassen, aber ich gehe immer positiv an eine neue Situation heran, weil sie mich bereichert, und bislang habe ich auch nur Positives zurückbekommen!
Willenskraft: Klar, ich muss mich dafür einsetzen, dass sich etwas ändert. Manchmal dauert es auch länger, bis man den Einstieg in eine andere Branche schafft, man muss dranbleiben, darf auch bei Rückschlägen nicht aufgeben. Es ist wie bei allem im Leben: Lerne ich eine neue Sportart oder Sprache oder ziehe ich in eine andere Stadt, muss ich beharrlich sein, bis ich es so gut kann bzw. kenne, dass ich mich wohl dabei fühle. Ich kann nur dazu raten, sich ein vielfältiges Netzwerk aufzubauen, mit dessen Mitgliedern man auch über die schwierigen Situationen sprechen und sich dort auch fachlichen Rat holen kann. Ich selbst spreche viel mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und Kontakten aus meinen Netzwerken.
herCAREER: Worauf sollten Frauen achten, wenn sie den Schritt in einen anderen Fachbereich gehen wollen, aber nicht wissen, wie?
Leise: Sich so früh wie möglich echte Informationen aus dem Fachbereich holen. Das ist heutzutage so viel einfacher als vor 20 Jahren bei mir: Man kann Fachgruppen in den Social Media (Facebook, Xing & Co) fragen, kann sich dort mit Spezialisten vernetzen und sie über ihre Erfahrungen, ganz ehrlich von den Pros und Kontras berichten lassen. Schnuppertage, Praktika, Hospitationen helfen, hautnah den Arbeitsalltag sowohl im Fachbereich als auch Unternehmen zu erleben. Knüpft Kontakte bei fachspezifischen After Work Events (z. B. Global Digital Women). Und einfach mutig sein und ausprobieren!
herCAREER: Was ist Ihr Top Learning aus dem Weg, den Sie gegangen sind?
Leise: Man kann nicht sein ganzes Leben lang perfekt vorbereiten und durchplanen, sondern muss Gelegenheiten beim Schopfe packen, wenn sie sich ergeben. Dass ich in die Telekommunikationsbranche wechseln würde, habe ich nie geplant. Es hat sich ergeben, weil der Zeitpunkt günstig war und ich mich für die Branche interessiert habe. Und ich war nicht perfekt vorbereitet, es war viel Learning by doing und Training on the job. Wichtig war noch mein berufsbegleitendes MBA-Studium, ohne das ich gewisse Jobs nicht bekommen hätte. Auch wenn es extrem anstrengende Zeiten gab, habe ich auch viel Spaß dabei gehabt, einer meiner Hauptmotoren!
herCAREER: Auf der herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartnerinnen aufsetzt. Zu welchen Themen können Sie im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?
- Frauen in Führung
- Frauen in MINT
- Frauen im Vertrieb
herCAREER: Gibt es Themen, zu denen Sie persönlich eine/n Sparringspartner/in suchen und einen fachlichen wie persönlichen Austausch weiterführen möchten? Dann benennen Sie uns Schlagworte für ihre Themen.
- Internes Mentoring
- Frauenförderung
herCAREER: Wie können oder möchten Sie kontaktiert werden?
Über die Person
Heike Leise ist Abteilungsleiterin bei der M-net Telekommunikations GmbH, dem führenden Glasfaseranbieter Bayerns. Die erfahrene Führungskraft in der Telekommunikation und im Vertrieb hat zuvor unter anderem bei der Telekom Deutschland Strategische Projekte geleitet und war bei der QSC AG als Leiterin im Vertriebsmanagement tätig. Die Expertin im Transformations- und Changemanagement für Vertrieb ist Präsidiumsmitglied des Bundesverbands der Vertriebsmanager e.V., Boardmitglied Women in Network und branchenübergreifende Mentorin für junge Führungskräfte. Heike Leise studierte Amerikanistik, Romanistik und Musikwissenschaften mit Abschluss M.A. an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und machte ihren Master of Business Administration in International Management an der University of East London
Dieses MeetUp war Teil der Karriere-MeetUps bei der herCAREER 2019, Ort und Zeitpunkt finden Sie im Programm.