Seit mehreren Jahren arbeitet Jun.-Prof. Dr. Ann-Christin Pöppler als Juniorprofessorin. Zwar hat sie schon vorher vielfältige Aufgaben übernehmen dürfen, allerdings lernte sie schnell, dass es doch etwas ganz anderes ist, die Verantwortung für alle Abläufe in einer neu entstehenden Arbeitsgruppe selbst zu tragen. Ihre Aufgaben reichen von der aktiven Forschung über die Mitarbeit in der Lehre bis hin zur Einwerbung von Drittmitteln. Wie man diese verschiedenen Aufgaben unter einen Hut bekommt, das erzählte sie in ihrem von Cybermentor präsentierten MeetUp „Neu als Juniorprofessorin – Selbst- und Zeitmanagement zwischen Forschung, Lehre und Drittmitteleinwerbung“ auf der herCAREER.
Frauen in der Wissenschaft
herCAREER: Wie kommt man klar als Frau in einer vermeintlichen Männer-Domäne?
Pöppler: Interessanterweise hatte ich eigentlich nie das Gefühl, in einer Männer-Domäne zu arbeiten. Während des Chemie-Studiums war das Verhältnis sehr ausgeglichen und auch während der Doktorarbeit hatte ich viele Kolleginnen. Als Juniorprofessorin habe ich jetzt allerdings überwiegend männliche Kollegen. Ich habe über die letzten Jahre gelernt, dass es wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben und aus den eigenen Entscheidungen und deren Konsequenzen so viel wie möglich zu lernen. Für mich ist besonders das Miteinander mit Menschen unterschiedlichen Hintergrundes (Herkunft, Alter, Geschlecht) und diverser Fachrichtungen im Arbeitsumfeld enorm bereichernd.
herCAREER: Wie organisieren Sie sich?
Pöppler: Für mich ist Organisation ein kontinuierlicher Prozess, besonders aber, wenn man noch relativ neu ist, und ich möchte mich in diesem Bereich stetig verbessern. Meistens versuche ich, zuerst mit allen Mitarbeitern zu sprechen und Fragen zu klären und dann an meinen eigenen Projekten zu arbeiten. Aber alles lässt sich nicht ganz genau planen und manchmal muss man seinen Zeitplan auch anpassen. Dann kann der Arbeitstag auch mal länger ausfallen, besonders, wenn wir Messzeit an größeren Geräten haben oder Tagungen anstehen. Der Spaß am Forschen und Verstehen sowie an der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern wiegt das aber immer mehr als auf. Als Ausgleich suche ich mir konkrete Termine, wie einen Kurs, an dem ich teilnehmen möchte. Besonders Lesen und Wandern helfen mir beim Abschalten.
herCAREER: Warum haben Sie sich entschieden, CyberMentor zu unterstützen?
Pöppler: Im Sommer 2014 habe ich zum ersten Mal von Cybermentor gehört und da ich zu dem Zeitpunkt im Ausland gelebt habe, erschien mir das Konzept des Online-Mentoring ideal, um trotz der Distanz etwas zurückgeben und junge Menschen unterstützen zu können. Außerdem freut es mich sehr, meine Begeisterung für die Naturwissenschaften mit jungen Mädchen teilen zu können und sie damit anzustecken.
herCAREER: Wie findet man Ratgeber und Unterstützer? Wie wichtig ist Ihr Netzwerk?
Pöppler: Die Vernetzung unter Wissenschaftlern, mit Kollegen innerhalb sowie außerhalb der Universität ist enorm wichtig und nicht zu unterschätzen! Für die vielen Menschen, die mir auf meinem Weg begegnen und mir immer wieder weiterhelfen, bin ich unglaublich dankbar. Spannende Persönlichkeiten, die einem Vorbild sind, zukünftige Arbeitgeber und auch viele gleichaltrige Wissenschaftler habe ich am häufigsten auf Fachtagungen kennen gelernt. Mein Ratschlag: Mit offenen Augen, viel Freude und Enthusiasmus durch die Welt gehen und bei Tagungen auch die zusätzlichen sozialen Aktivitäten wahrnehmen.
herCAREER: Auf der herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartnerinnen aufsetzt. Zu welchen Themen können Sie im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?
- Arbeiten und Forschen im europäischen Ausland
- Chemie: Universität, Studium, Promotion
herCAREER: Gibt es Themen, zu denen Sie persönlich eine/n Sparringspartner/in suchen und einen fachlichen wie persönlichen Austausch weiterführen möchten? Dann benennen Sie uns Schlagworte für ihre Themen.
- Mitarbeiterführung
- Zeitmanagement
herCAREER: Wie können oder möchten Sie kontaktiert werden?
Über die Person
Seit mehreren Jahren arbeitet Jun.-Prof. Dr. Ann-Christin Pöppler als Juniorprofessorin. Zwar hat sie schon vorher vielfältige Aufgaben übernehmen dürfen, allerdings lernte sie schnell, dass es doch etwas ganz anderes ist, die Verantwortung für alle Abläufe in einer neu entstehenden Arbeitsgruppe selbst zu tragen. Ihre Aufgaben reichen von der aktiven Forschung über die Mitarbeit in der Lehre bis hin zur Einwerbung von Drittmitteln.