Immer da, immer zuverlässig. Belastbar und klug. Ohne sie läuft nichts, sagt der Chef. Und wäre doch gern selber Chef. In Führung statt im Dienst. Und eigentlich ist auch alles da. Was fehlt ist Klarheit, Orientierung und Selbstvertrauen. Sich nicht verunsichern lassen beim Anspruch auf die Pole Position. Dafür steht NWA: Nie wieder Assistentin. Wie man dieses Ziel erreicht, das erklärte Ihnen Dr. Annegret Jennewein-Kobel, ehemalige Gründungsberaterin am Strascheg Center for Entrepeneurship in München und aktuell beschäftigt mit ihrer Neuausrichtung am Arbeitsmarkt, bei ihrem von Dr. Hans-Christian Blunk präsentiertem MeetUp „NWA (Nie wieder Assistentin)“auf der herCAREER.
NWA: Nie wieder Assistentin
herCAREER: Wie haben Sie es geschafft, im Job aus der „dienenden“ Rolle zu kommen?
Jennewein-Kobel: In meinem ersten Job direkt nach dem Studium bin ich als erste Mitarbeiterin in einem neugegründeten Hochschulinstitut glücklicherweise nicht in diese unterstützende Rolle geraten. Beide Institutsleiter haben mein Commitment erkannt, mir volles Vertrauen geschenkt und mich zur stellvertretenden Leitung befördert.
Erst mit der Doktorarbeit bin ich in ein demütiges Abhängigkeitsverhältnis mit meinen Doktormüttern gelangt und habe maßgeblich an Selbstvertrauen eingebüßt. Mit dieser Haltung bin ich in den nächsten Job gegangen.
Aus der Situation heraus kam ich dank der Munich Media Speakers, einem Rhetorikclub, bei dem Führung durch Kommunikation erlernt werden kann. Nach eineinhalb Jahren aktiver Teilnahme wurde ich Präsidentin des Clubs und habe mein Vorstandsteam erfolgreich geführt. Diese Rolle gab mir einiges an verlorengegangenem Selbstvertrauen zurück.
Das restliche Selbstvertrauen hat mit viel Geduld und hartnäckigen Fragen mein Mentor, Dr. Hans-Christian Blunk, wieder ans Tageslicht befördert.
herCAREER: Welche Tricks gibt es, welche Haltung oder Einstellung sollten Frauen einnehmen, um im Job sichtbarer zu werden?
Jennewein-Kobel: Es gibt nur einen Trick: sich selbst und seine Werte zu kennen! Nur die Entfaltung und Wirkung der eigenen Authentizität kann langfristig die Stärke verleihen, gesehen und gehört zu werden. Sich selbst klar und schlüssig kommunizieren zu können, ist ein wichtiges „Transportmittel“ dafür.
herCAREER: Was geben Sie angehenden Gründerinnen mit? Wie gelingt das Vorhaben?
Jennewein-Kobel: Gründerinnen sollten zunächst sich selbst kennen, ihre Motivation und ihr „Warum“ für die eigene Gründung. Wenn in diesen Punkten Klarheit besteht, dann sollten sie sich mit ihrer Zielgruppe auseinander setzen. Seine Kunden und deren Probleme zu kennen, ist essentiell, schließlich sollen ja deren Probleme mit dem eigenen Produkt gelöst werden. Außerdem ist empfehlenswert, sich einen passenden Sparringspartner zu nehmen – er oder sie sollte neutral und konstruktiv-kritisch sein. Und wer im Team gründet, sollte von Beginn an die Rollenverteilung klären und sie bei Bedarf im Laufe der Zeit anpassen.
Auf der herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartnerinnen aufsetzt. Zu welchen Themen können Sie im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?
Ich biete mich als Möglichmacherin an (siehe dazu auch www.annegreat.com)
Gibt es Themen, zu denen Sie persönlich eine/n Sparringspartner/in suchen und einen fachlichen wie persönlichen Austausch weiterführen möchten? Dann benennen Sie uns Schlagworte für ihre Themen.
- Empathische Entrepreneure
- ArbeitgeberInnen
- Teal Organizations
Wie können oder möchten Sie kontaktiert werden?