Erst neulich bin ich auf einen spannenden Beitrag gestoßen über „Brain Fog“: ein schöner Begriff für ein Phänomen, das viele Frauen in den Wechseljahren kennen werden.
Anzeichen für eine beginnende Demenz? Das fragen sich womöglich manche Betroffene. Doch nun liegen Studiendaten vor, die Entwarnung geben: Solche Symptome deuten demnach nicht auf eine Demenz hin und auch nicht auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, später an Demenz zu erkranken.
Was ist mit Brain Fog gemeint? Dr. Jen Gunter schreibt in „The Vajenda“: „It refers to a collection of cognitive symptoms that can include some or all of the following: forgetfulness, finding words, difficulty remembering names or numbers, misplacing objects, and difficulty focusing and/or concentrating. Experts often describe it as a temporary decline in learning and remembering. Brain fog can affect 40-60% of women, and when it occurs, it is typically during the menopause transition.“
Kognitive Funktionen höherer Ordnung, wie strategisches Denken und Planungskompetenz, sind dabei nicht beeinträchtigt. Das ergaben Tests – bei denen die Probandinnen oft besser abschnitten, als sie befürchtet hatten. Und in einer Studie, an der auch Männer teilnahmen, waren die Ergebnisse bei den Frauen sogar besser als bei den Männern.
Eine weitere beruhigende Erkenntnis: Der Brain Fog bildet sich offenbar bei den meisten Frauen später zurück. Ein gewisses Risiko für bleibende Veränderungen von Hirnfunktionen scheint es bei Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status und einem stressreichen Umfeld zu geben.
„Brain fog is still somewhat of an enigma, in part because it’s a symptom that can describe many experiences, and it has historically been understudied“, so Gunter. Probandinnen, die angaben, von typischen Wechseljahrssymptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Angstzuständen oder Depressionen betroffen zu sein, zeigten bei einigen Tests keine stärkeren kognitiven Veränderungen als andere Frauen. Doch manche Studien ließen durchaus einen Zusammenhang vermuten zwischen dem Auftreten von Hitzewallungen und Veränderungen in Hirnbereichen, die für Sprache, Gedächtnis und Konzentration wichtig sind. Offenbar kann das Gehirn allerdings manche dieser Veränderungen kompensieren.
„It’s important to stress that research here is in its infancy and that our brains are plastic and change in response to many experiences. For perspective, we also know that there are substantial changes in the brain structure after pregnancy. As time passes and research accumulates, we will hopefully understand what these changes mean.“
Umso wichtiger ist es also, dass hier weiter geforscht wird!
Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
veröffentlicht bei LinkedIn 18.07.2024