Erzieher:in­nen sind am häufigsten krank. Das zeigt eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung. Demnach haben Fachkräfte in Kindertagesstätten mehr Arbeitsunfähigkeitstage als alle anderen untersuchten Berufsgruppen, wie die taz berichtet.

„In den vergangenen Jahren sind die Fehltage aufgrund von Krankheit in allen Berufsgruppen angestiegen. Bei Kita-Personal sind es jedoch mit durchschnittlich 30 Tagen deutlich mehr als in anderen Jobs. Der Durchschnitt in anderen Berufsgruppen liegt bei 20 Tagen.“

Und: Die Anzahl der Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen ist laut Studie bei Kita-Fachkräften fast doppelt so hoch ist wie in anderen Berufsgruppen. Psychische Erkrankungen sind der zweithäufigste Grund für krankheitsbedingte Ausfälle; an erster Stelle stehen Atemwegserkrankungen.

Eine Hauptursache, wen wundert’s: der Personalmangel. Ein Teufelskreis: „Wenn es zu wenig Personal gibt, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen für das bestehende Personal. Die Arbeitsbelastung wird höher, und wenn sie zu groß wird, gibt es mehr Fehltage aufgrund von Überbelastung. Dadurch wiederum verstärkt sich der Personalmangel noch weiter und das Muster setzt sich fort.“

Nach Angaben von Kita-Fachkräften erschweren folgende Faktoren die Arbeitsbedingungen zusätzlich: unangemessenes Gehalt, Unterbrechungen und Störungen bei der Arbeit, zu wenig Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und geringe Wertschätzung.

Die Bertelsmann Stiftung, Fachverbände und Bildungspolitiker fordern verbindliche gesetzliche Maßnahmen, um die Er­zie­he­r:in­nen zu entlasten und den Personalengpass zu beheben. Vage Pläne der Bundesregierung gibt es dafür bereits.

Doch wo bleibt der Ruck, um wirklich anzupacken und den Notstand – mit all seinen Folgen für die ganze Gesellschaft und auch die Wirtschaft – zu beenden?

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Ein Beitrag von herCAREER, 
veröffentlicht bei LinkedIn 23.08.2024