Frauen, die Wirtschaft jeden Tag aufs Neue gestalten
Frauen in Wirtschaft Edition F: Eine wunderbare Initiative in diesem Zusammenhang ist zum Beispiel der „25 Frauen Award“ von Edition F. In diesem Jahr hat das Online-Magazin dazu aufgerufen, Frauen vorzuschlagen, die unsere Wirtschaft revolutionieren.
von Natascha Hoffner
Die Arbeitswelt wandelt sich aktuell so stark und so rasant wie selten zuvor. Mit der Digitalisierung wird es noch wichtiger, ständig die eigenen Geschäftsmodelle zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Neue Formen der Zusammenarbeit können dazu beitragen, innovativer zu werden und so ständig neue Lösungen am Markt zu präsentieren.
Beschäftigte agieren heute bereits in einem agilen Arbeitsumfeld, das von einem hohen Grad an Selbstverantwortung und Flexibilität geprägt ist. Doch angesichts der aktuellen Herausforderungen sollten Männer und Frauen gemeinsam die Zukunft der Arbeit gestalten. Mitarbeiter/innen könnten dabei noch stärker Teil des Wandels werden, denn laut einer Studie von Accenture eignen sich bereits 71 Prozent der Mitarbeiter/innen proaktiv neue digitale Tools und Fähigkeiten an, um fit für die Anforderungen der Digitalisierung zu werden. Meine Vision ist zudem, dass wir nicht mehr in Vollzeit- und Teilzeitstellen denken, sondern vielmehr in Kompetenzen und Talenten.
Menschen, die den Wandel aktiv mitgestalten
Für diese Veränderungen braucht es mutige Menschen, die diesen Wandel aktiv mitgestalten. Darunter sind schon heute zahlreiche Frauen, die den Status quo nicht akzeptieren oder mit ihren Ideen und Visionen etwas verändern – sei es durch die Mitarbeit in einem Unternehmen oder als Gründerin, in der Politik, in der Wissenschaft oder in einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Mit ihrem Know-how, ihrem Engagement, zukunftsweisenden Entscheidungen und dem unbedingten Willen, die aktuellen Rahmenbedingungen in Frage zu stellen, bewegen viele Frauen die Arbeitswelt.
Deshalb sollten wir solche Frauen, die wir aus unserem persönlichen Umfeld kennen, ermutigen und unterstützen, weiterhin ihre Wege zu gehen und ihre Arbeit sichtbar zu machen. Lassen Sie uns ihre Geschichten erzählen, die uns selbst so sehr ermutigen.
Frauen, die Wirtschaft jeden Tag aufs Neue gestalten
Eine wunderbare Initiative in diesem Zusammenhang ist zum Beispiel der „25 Frauen Award“ von Edition F. In 2018 hat das Online-Magazin dazu aufgerufen, Frauen vorzuschlagen, die unsere Wirtschaft revolutionieren. Gesucht sind Frauen, die Wirtschaft jeden Tag aufs Neue gestalten, weiterdenken, Visionen, Anstöße, die vorhandene Organisationsstrukturen in Frage stellen – durch ihre Impulse, durch neue Wege in ihren Organisationen oder in ihrer Führungsarbeit. Der Aufforderung sind wir gerne nachgekommen und haben folgende Persönlichkeiten aus unserer Community vorgeschlagen. Wie auch immer sie bei der Preisverleihung abschneiden sollten, diese Frauen sind für uns ein Vorbild in Sachen Wirtschaft und von ihnen können auch andere Frauen lernen:
Dr. Katharina Barley
Die deutsch-britische Juristin und Politikerin (SPD) Dr. Katharina Barley ist erst seit knapp fünf Jahren in der Bundespolitik, dort aber schon weit gekommen. Erst war sie Justiziarin der Fraktion, dann Generalsekretärin, seit Juni 2017 gehört sie dem Kabinett Merkel an – zunächst als Bundesfamilienministerin und heute als Bundesministerin für Justiz und für Verbraucherschutz. Sie steht für Gleichstellung und gleiche Chancen in der Wirtschaft. Als Bundesfamilienministerin setzte sich für einen Kulturwandel in der Arbeitswelt ein, und zwar unter dem Motto „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Unternehmen muss selbstverständlich werden“.
Dr. Alexandra Borchardt
Die Journalistin Dr. Alexandra Borchardt hat bereits viele berufliche Stationen durchlaufen: Sie war Redakteurin bei der dpa und München-Korrespondentin der Financial Times Deutschland. 2005 startete sie bei der Süddeutschen Zeitung, zunächst als Nachrichtenchefin der Wirtschaftsredaktion, später als stellvertretende Ressortleiterin Innenpolitik und als Chefin vom Dienst und zuletzt als Redaktionsleiterin des Frauen-Wirtschaftsmagazins „Plan W“. Im Sommer 2017 wechselte sie ans Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford. Dort möchte sie mit ihrer Arbeit eine Brücke zwischen Forschern und den Menschen in den Redaktionen und Verlagshäusern bauen.
Dr. Elke Holst
Elke Holst ist Forschungsdirektorin Gender Studies im Vorstandsbereich des DIW Berlin. Die studierte Volkswirtin promovierte am Fachbereich Wirtschaft und Management der Technischen Universität Berlin zum Thema „Die stille Reserve am Arbeitsmarkt“. Sie ist seit 1987 am DIW Berlin beschäftigt und forscht dort auf dem Gebiet der Arbeitsmarktökonomik und der Gender Economics zu Themen wie Frauen in Führungspositionen oder Gender (Pay) Gaps auf dem Arbeitsmarkt. Mit ihrer Forschungsarbeit zur Gleichstellung von Frauen liefert sie wichtige Erkenntnisse über den tatsächlichen Status Quo von Gender Equality und macht so Veränderung möglich.
Angela Kesselring
Nach beruflichen Stopps bei einer Literatur- und Medienagentur, einem Verlag in München und dem Goethe Institut in New York kam Angela Kesselring 2005 zur Süddeutschen Zeitung – zunächst als Leiterin der Abteilung Redaktionsmarketing des SZ Magazins, dann als Leiterin von SZ Publishing und seit 2016 ist sie Mitglied der Geschäftsleitung SZ Scala. Uns von der herCAREER hat sie vor allem als Initiatorin von „Plan W – Frauen verändern Wirtschaft“ beeindruckt. Das Magazin eröffnet andere Blickwinkel auf die Wirtschaft und trägt dazu bei, Frauen besser zu vernetzen und ihre Geschichten zu erzählen.
Terry Reintke
Die deutsche Politikerin Theresa „Terry“ Reintke (Bündnis 90/Die Grünen) ist seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. Vorher war sie unter anderem Sprecherin der Federation of Young European Greens und Vorstand verschiedener Mitgliedsorganisationen. Die studierte Politikwissenschaftlerin erregte insbesondere mit ihrem Einsatz gegen sexuelle Belästigung vielfache Aufmerksamkeit. Im Rahmen der internationalen #metoo-Kampagne hat sie sich gegen sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt im Europäischen Parlament engagiert.
Anja Schumann
Die studierte Wirtschaftsinformatikerin Anja Schumann ist Initiatorin und Gründerin des Start-ups Moinworld, das darum kämpft, mehr Frauen und Mädchen für die Tech-Welt zu begeistern und Frauen im digitalen Bereich besser miteinander zu vernetzen. Programmierkurse für Anfängerinnen und die Women Techmakers – ein Meetup-Format zum Wissensaustausch und Networking – gehören zu ihren Initiativen. Sie setzt sich zusammen mit Volontären weltweit dafür ein, eine größere Diversity innerhalb der IT-Branche zu erreichen.
Monika Schulz-Strelow
Monika Schulz-Strelow ist seit 2006 ehrenamtliche Präsidentin des von ihr mitgegründeten Vereins FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte. Die studierte Politikwissenschaftlerin war lange Zeit Geschäftsführerin der BAO Berlin International, bis sie nach der Fusion des Unternehmens mit der Wirtschaftsförderung Berlin 2006 die private Unternehmensberatung b-international group gründete. Die Beraterin von Investoren aus dem In- und Ausland und Gutachterin bei der Europäischen Kommission entwickelte FidAR zu einem wichtigen deutschen Wirtschaftsnetzwerk.
Manuela Schwesig
Die Politikerin Manuela Schwesig (SPD) ist seit Juli 2017 Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzende der SPD Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben sie insbesondere aus ihrer Zeit als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von Dezember 2013 bis Juni 2017 auf dem Radar. Sie war dort für die Themen Frauen, Familie, Aufbau Ost, Demografie und Inklusion zuständig und trat für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie berufstätiger Frauen ein. Auch für das 2017 beschlossene Entgelttransparenzgesetzes machte sich Schwesig öffentlich stark.
Heidi Stopper
Heidi Stopper war Personalvorstand bei der ProSiebenSat.1 Media AG, Vice President Human Resources für EADS Astrium Satellites und Führungskraft bei Airbus. Jetzt ist sie selbständig als Coach und Beraterin. Die erfolgreiche Unternehmerin und Buchautorin erzählt als Keynote-Sprecherin häufig von ihren eigenen Karriereerfahrungen und von Erkenntnissen in ihrer vielfältigen Erwerbsbiographie. Aus Situationen, die ihr nicht passten, ist sie immer wieder ausgebrochen. Dabei war sie ein Familienmensch und hat ihre Leben neben dem Job nie aufgegeben. Mit ihrem Appell, „Verändern Sie etwas und warten Sie nicht ab bis die Männer das für sie übernehmen“ ist sie ein wunderbares Role Model.
Sylvia Tarves
Sylvia Tarves ist eine Pionierin für das Thema Frauen in Führungspositionen. Gleichzeitig ist sie eine Macherin: Die Headhunterin und Ausrichterin der Mixed Leadership Conference ist bereits seit vielen Jahren im Bereich Executive Search tätig und ein Karrierenetzwerk für Frauen gegründet. Nach ihrem wirtschaftswissenschaftlichen Studium war Sylvia Tarves im Vertrieb renommierter Unternehmen wie ZF, Bertelsmann Media, GE CompuNet und IBM als Führungskraft tätig. Als Geschäftsführerin der Personalberatung Leading Women setzt sie sich für gemischte Teams und gendergerechte Recruiting- und Auswahlverfahren ein.
Begonia Vazquez Merayo
Begonia Vazquez Merayo ist nicht nur Gründerin und Inhaberin von Why Consult, sondern auch Vorsitzende der Working Moms München, einem Netzwerk, das sich für berufstätiger Mütter engagiert. Die Working Moms stehen dafür, dass Frauen selbstverständlich beides haben können – Kinder und Karriere. Sie hat zudem das Netzwerk Net4tec ins Leben gerufen, das Frauen in Chefetagen bringen möchte und Frauen-Karrieren in Technik und Business fördert. Die gebürtige Spanierin und erfahrene Führungskraft setzt sich in diesen vielfältigen Funktionen für Diversity in Unternehmen als Zukunftsschlüssel für mehr Innovation und Wachstum ein.
Prof. Dr. Isabell Welpe
Die Betriebswirtschaftlerin Isabell M. Welpe ist seit April 2009 Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre – Strategie und Organisation an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität München (TUM). Der Ruf ereilte sie bereits 2009, so dass sie schon mit 33 Jahren ihre Ernennungsurkunde zur Professorin an der TUM School of Management entgegennahm. Die Forschung der Direktorin des Instituts für Hochschulforschung zu Frauen in Führungspositionen ist für das Personalwesen und eine Gender Equality wertvoll und zukunftsweisend. Ihre Ergebnisse präsentiert sie zudem mit unglaublichem Charme, Witz und Professionalität.
Brigitte Zypries
Brigitte Zypries war von 2017 bis 2018 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie. In diesem Ministerium war sie bereits vorher als Parlamentarische Staatssekretärin tätig und zuständig für Informationstechnologie (IT) und Außenwirtschaft. Sie ist zudem die Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. Ihr Engagement für weibliches Unternehmen ist vorbildlich, gleichzeitig ist sie nahbar und sucht den Austausch mit anderen Frauen. Als erste Frau, die das Bundeswirtschaftsministerium führte, ist sie für viele Frauen ein Rollenvorbild und macht ihnen Mut für die eigene Karriere. Sie sorgt für Sichtbarkeit von Frauen und verdient damit selbst alle Aufmerksamkeit.
Dr. Katarzyna Mol-Wolf
Die promovierte Rechtswissenschaftlerin Katarzyna Mol-Wolf kaufte dem Verlag Gruner & Jahr 2009 das Frauenmagazin emotion ab. Heute ist das Magazin neben dem Philosophie-Magazin Hohe Luft eine stete Inspirationsquelle für Frauen. Ihren Verlag „Inspiring Network“ hat sie seit der Gründung enorm vergrößert. Damit beweist sie als Unternehmerin Ausdauer, Biss und den Mut zu scheitern. Uns beeindruckt nicht nur die Geschichte ihrer Karriere, sondern auch ihr Engagement für eine Veränderung unserer Wirtschaft und Gesellschaft – etwa mit gezielten Aktionen wie #WasFrauenFordern.
Unsere weiteren Nominierungen
Auch für den EMOTION Award 2018 und den Edition F Award „25 Frauen, deren Erfindungen unser Leben verändern“ haben wir übrigens zahlreiche beeindruckende Frauen vorgeschlagen. Und auch 2019 haben wir fleißig nominiert: das sind unsere Top 30 für den Edition F Award „25 Frauen, die mit ihrer Stimme unsere Gesellschaft bewegen“.
Frauen eine Bühne geben
Gemeinsam können wir dazu beitragen, weitere weibliche Vorbilder bekannt zu machen. Als Veranstalter der Messe herCAREER können wir bei weitem nicht die ganze unglaubliche Vielfalt dieser Frauen abbilden. Deshalb möchten wir gerne dazu aufrufen oder zumindest den Anstoß geben, dass Sie Ihr berufliches Umfeld einmal genauer prüfen. Welche Kolleginnen, Mitarbeiterinnen, Vorgesetzte, Kundinnen, Freundinnen oder Lieferantinnen bewundern Sie? Frauen, die Wirtschaft verändern, sind in den unterschiedlichsten Rollen. Wenn wir gemeinsam über sie sprechen und ihre Leistungen würdigen, können wir Großartiges erreichen. Machen Sie Ihr Netzwerk auf Ihrer Webseite sichtbar oder schicken Sie diese Frauen aus Ihrem Umfeld auf zahlreiche Events. Auch unserem Messeformat herCAREER ist eine wunderbare Plattform dafür, diesen Frauen eine Bühne zu geben.