Laut der Unternehmensbefragung IAB-Betriebspanel des Institute for Employment Research of the German Federal Employment Agency, bei der 15.000 Betriebe befragt wurden, ist der Anteil von Frauen in der ersten Führungsriege der Privatwirtschaft mit 28 % nach wie vor niedrig. Auch auf der zweiten Ebene hat sich seit 2016 ihr Anteil von 41 % nicht erhöht. Der Frauenanteil aller Beschäftigten in Deutschland beträgt 44 %. ZEIT ONLINE berichtete.

Es gibt jedoch regionale Unterschiede: In Ostdeutschland ist der Frauenanteil höher als in Westdeutschland, auf der zweiten Führungsebene zeichnet sich hier sogar eine leichte Überrepräsentation von Frauen ab.

Auch nach Branchen gibt es Unterschiede:
– Im Sozial- und Gesundheitswesen sind zu 75 % Frauen beschäftigt, der Frauenanteil in Führungspositionen beträgt 54 % auf der ersten und 72 % auf der zweiten Führungsebene.
– Im Finanz- und Dienstleistungssektor arbeiten 52 % Frauen, sie sind zu 16 % auf der ersten und zu 32 % auf der zweiten Ebene der Führungspositionen vertreten.
– Allein in den Bereichen Verkehr und Lagerei, Baugewerbe und Energie, Wasser, Abfall und Bergbau gibt es mehr Frauen auf der zweiten Führungsebene, als ihrem Beschäftigungsanteil entspricht.

Fast drei Viertel aller Führungspositionen in Teilzeit sind von Frauen besetzt. 23 % der privatwirtschaftlichen Betriebe ermöglichen mittlerweile Führung in Teilzeit, in 13 % der Betriebe wird mindestens eine Führungsposition in Teilzeit ausgeübt.

Die Einführung des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen 2016 hat laut Fazit der Studienautorinnen das Bild in deutschen Führungsetagen also kaum geändert. Auch der relativ hohe Anteil von Frauen auf der zweiten Führungsebene führe nicht dazu, dass mehr Frauen in Spitzenpositionen kommen.

Hier zeigten sich die unsichtbaren Barrieren, die Frauen am Aufstieg in eine höhere Führungsposition hinderten: die berühmte „gläserne Decke“. Angesichts des Fachkräftemangels sei es besonders wichtig, so die Studienautorinnen, das Potenzial an gut ausgebildeten Frauen auch auf den Führungsebenen zu nutzen.

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Ein Beitrag von herCAREER, 
veröffentlicht bei LinkedIn 19.12.2023