„Im Bundestag steigt der Frauenanteil nur langsam. Das liegt an den Konservativen, aber auch an den Frauenorganisationen der Parteien“, ist in der Frankfurter Rundschau zu lesen.

„Das Problem der kleinsten Regierungspartei ist natürlich bekannt. Die FDP hat neben der AfD als einzige im Bundestag vertretene Partei keine Frauenquote und ist auch noch stolz darauf. Prompt ist in beiden Fraktionen der Frauenanteil am geringsten. In der CDU ist man zumindest einen Schritt weiter.“ Dort gibt es eine Frauenquote, die 2022 auf einem Parteitag mit knapper Mehrheit beschlossen und „zur Probe“ befristet bis 2029 eingeführt wurde.

Laut einer Studie von Dr. Helga Lukoschat und Renate Köcher vom institut für demoskopie allensbach gmbh ist für Frauen eine „Willkommenskultur“ in der Partei wichtig. Die politische Kultur sei immer noch männlich geprägt. Dafür sorgten informelle Netzwerke oder das Zusammensein nach Sitzungen, wo nebenbei Absprachen getroffen und Vertrauensverhältnisse gebildet würden. Die befragten Frauen gaben an, dass an sie höhere Anforderungen gestellt werden, dass sie häufiger unterbrochen, dass sie nach ihrem Aussehen beurteilt werden. Hinzu kommt laut Studienautorinnen die Benachteiligung durch sozioökonomische Faktoren wie die Aufgaben- und Zeitverteilung zwischen den Geschlechtern für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Ihr Fazit, so die FR: „Von Frauen wird erwartet, sich an die Diskussions- und Dominanzkultur im politischen Bereich anzupassen, wenn sie Erfolg haben wollen. Tun sie das aber, verändert sich diese Kultur nicht. Wer den Teufelskreis durchbrechen will, braucht eine Quote, so die Forscherinnen. Jenseits davon aber müssten sich Parteien zeitgemäßer aufstellen, Frauen gezielt ansprechen und weibliche Vorbilder aufbauen.“

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Ein Beitrag von herCAREER, 
veröffentlicht bei LinkedIn 19.01.2024