Seit Ausbruch der Coronakrise hängen wir förmlich an den Lippen der Virologen. Der heute bekannteste unter ihnen ist Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité.
In Italien hat diese Rolle eine Frau: Ilaria Capua ist die Virologin, die den Italienerinnen und Italienern das Coronavirus erklärt. Fast täglich ist die gebürtige Römerin im italienischen Fernsehen und auch anderswo zu sehen. Ihr Wissen auf dem Gebiet der Virologie ist enorm, ihre Klarheit auch. Was sie besonders auszeichnet, ist ihre Ehrlichkeit. Sie sagt oft „Das wissen wir noch nicht.“ So schreibt es die Neue Zürcher Zeitung AG
Ende der 1990er Jahre übernahm Capua die Leitung eines kleinen Instituts in Padua. Ihr Durchbruch: 2006 knackte sie den genetischen «Code» des afrikanischen Ablegers von H5N1 – dem Vogelgrippevirus. Zur richtigen Zeit, denn das Virus hatte gerade begonnen, auf Menschen überzugreifen. Das damalige Vogelgrippevirus wies mit 50 Prozent eine hohe Sterblichkeitsrate auf.
Die World Health Organization forderte von der Italienerin, dass sie alle ihre Erkenntnisse auf einer internen Datenbank hinterlege. Dem widersetzte sie sich und riskierte ihre Karriere. Ein sehr spannender Werdegang.
Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
veröffentlicht bei LinkedIn 04.2024