„Lebenslang für Femizide“ titelt die Süddeutsche Zeitung.
Italien schafft einen eigenen Straftatbestand für Morde an Frauen, die getötet werden, weil sie Frauen sind.
Solche Verbrechen stoßen dort schon lange auf mehr öffentliche Aufmerksamkeit als in Deutschland und anderswo. Zeitungen berichten relativ häufig und ausführlich, das Fernsehen widmet sich dem Thema in zahlreichen Sendungen, und auch in privaten Kreisen werden einzelne Fälle vielfach diskutiert.
Die Zahl solcher Morde liegt in Italien deutlich niedriger als in anderen europäischen Ländern.
Am Vorabend des Weltfrauentags stellte Ministerpräsidentin Meloni den neuen Gesetzentwurf vor:
Laut RND – RedaktionsNetzwerk Deutschland sind auch Strafverschärfungen für andere spezifisch gegen Frauen gerichtete Delikte vorgesehen:
Es gibt auch Kritik an dem Gesetzentwurf: Opferorganisationen beklagen, dass die Rechts-außen-Regierung ausschließlich auf Abschreckung durch Strafe setze und keine Maßnahmen zur Prävention vorsehe. Sie fordern u.a. mehr Aufklärung in Schulen. Das wiederum kommentierte (laut taz) ein Abgeordneter der an der Regierung beteiligten Lega so: Über „heikle Themen“ solle gefälligst zu Hause und nicht in der Schule geredet werden. Sonst könnten „politisierte Lehrer“ dabei auch die „Gender-Ideologie“ in den Unterricht tragen.
„One Billion Rising“ ist eine weltweite Bewegung, die sich für die Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen einsetzt. Ihr Name bezieht sich auf die Schätzung, dass weltweit eine Milliarde Frauen und Mädchen im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt werden. „One Billion Rising“ dokumentiert auch Femizide in Deutschland und fordert Ursachenbekämpfung:
Laut aktueller Zählung – Stand 16.3.25 – gibt es hier schon 68 Femizid-Täter: Durch Gewalt ihres (Ex-)Partners, Verwandten, Bekannten etc. starben 21 Frauen, 4 Männer und 1 Jugendlicher (16). 45 weitere Frauen, 3 Männer und ein Junge (10) wurden z.T. sehr schwer verletzt; 5 Frauen und ein Mädchen (15) wurden mit dem Tod bedroht.
Die LAND-GRAZIEN, eine Beratungsstelle bei Gewalt gegen Frauen und Kinder, waren Ausstellerin auf der herCAREER Expo 2024.
Im öffentlichen Raum vieler Städte Italiens, aber auch anderer Länder erinnern Installationen mit roten Frauenschuhen an die Opfer von Femiziden.

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I Preisträgerin des FTAfelicitas-Preis des Femtec. Alumnae e.V.I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I Herausgeberin der Bücher „Frauen des Jahres“ im Callwey Verlag
veröffentlicht bei LinkedIn 18.03.2025
Quelle:
- https://www.sueddeutsche.de/politik/italien-gewalt-gegen-frauen-femizid-gesetz-lebenslange-strafe-lux.VVYXcNmMq25ZcB9oNNkLap
- https://www.onebillionrising.de/femizid-opfer-meldungen-2025/
- https://www.rnd.de/politik/italien-fuehrt-femizid-als-eigenstaendigen-straftatbestand-ein-F4RQHSXXGZAPFIMMNMYW77RQU4.html