Wollen Unternehmen wettbewerbsfähig sein und Innovationskraft hervorbringen, müssen sie das Ruder herumreißen und sich von Führungs-Monokultur lösen. Der Axians Women Club steht deshalb unter dem Motto „We turn the page“. Dr. Kristin Vanselow leitet bei Axians eine eigene Geschäftseinheit, ist Innovatorin und Vorbild für Nachhaltigkeit im Unternehmen. In einer komplexen Führungsrolle verantwortet sie Organisationsentwicklung sowie Portfolio- & Produktmanagement. Sie erläutert, wie das Gender-Balance-Programm von Axians Frauen fördert, und beantwortet Fragen zur Karriere bei Axians.

„Durch ein Programm erlangen wir intern eine höhere Sichtbarkeit und für alle Seiten eine verbesserte Verbindlichkeit.“

herCAREER: Welches Ziel verfolgt das Gender-Balance-Programm in Ihrem Unternehmen? Wie unterstützt es Frauen in ihrer Karriere?

Dr. Kristin Vanselow: Das Axians Gender-Balance-Programm verfolgt das Ziel, in den nächsten Jahren die Anzahl der Frauen in Führungspositionen in unserer Unternehmensgruppe um 30 Prozent zu erhöhen. Dies wollen wir sowohl durch die Entwicklung der beschäftigten Mitarbeiter:innen als auch durch das gezielte Recruiting erreichen. Dafür haben wir ein Gender-Balance-Programm definiert und in unserer Diversity-Strategie verankert. Dieses Programm beinhaltet zahlreiche flankierende Maßnahmen. Darunter fallen beispielsweise ein Mentoring-Programm nur für Frauen, flexible und moderne Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle als unterstützende Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter:innen oder „Unconscious-Bias“-Trainings auf Führungsebene, um den Recruiting-Prozess für alle Beteiligten und Interessierten optimal zu gestalten.

herCAREER: Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, Programme wie das Gender-Balance-Programm in Unternehmen einzubinden?

Dr. Kristin Vanselow: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir Ziele immer dann gut erreichen, wenn dafür strategisch ein umfassendes Programm konzipiert wurde. Alles, was die Mitarbeiter:innen direkt betrifft, muss auch von allen Mitarbeiter:innen unterstützt werden. Durch ein Programm erlangen wir intern eine höhere Sichtbarkeit und für alle Seiten eine verbesserte Verbindlichkeit. Vor allem aber wollen wir die gesamte Belegschaft mitnehmen und teilhaben lassen. In einem Programm können sich Mitarbeiter:innen selbst einbringen und erhalten dadurch automatisch mehr Kompetenzen.

herCAREER: Was können besonders Frauen zur Veränderung der Führungskultur im ICT-Bereich beitragen?

Dr. Kristin Vanselow: Was wir Frauen in der Regel richtig gut können, ist zu kommunizieren. Diese Stärke, gepaart mit einer breit gefächerten Emotions-Palette, ist die ideale Ergänzung zu der bestehenden männlich geprägten Führungskultur. Ich denke, dass gerade das Zusammenspiel der unterschiedlichen Stärken von Protagonist:innen auf Führungsebene den Erfolg ausmacht – und das ist unabhängig von der Branche. Das Thema „Frauen in Führung“ hat bereits vielfach alte Denkweisen aufgebrochen und neue Potenziale und Entwicklungen freigesetzt. Auch wir sind dabei noch mitten in der Transformation und das ist wunderbar zu beobachten.

Über die Person

Dr. Kristin Vanselow war, nach der Promotion an der TU Ilmenau in angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaften (Dr. phil.), unter anderem viele Jahre international als Produktmanagerin für Managed und Maintenance Services bei der Unify GmbH & Co. KG tätig. Seit knapp fünf Jahren ist sie bei Axians Deutschland und Schweiz erfolgreiche Portfolioinnovations- & Programm-Managerin. Als Gründerin der CO2 Footprint App unterstützt sie Unternehmen rund um Nachhaltigkeitsthemen und begleitet sie auf dem Weg zu ihrer grünen Transformation.

Dieses Interview bezieht sich auf ein MeetUp der herCAREER-Expo 2022, Ort und Zeitpunkt finden Sie im Programm.