Die Geschäftsführerin der Finanz Informatik treibt den digitalen Wandel für ihre Kund:innen voran. Intern setzt sie auf eine Innovationskultur voller Offenheit, Verantwortung und Vertrauen.
„Eine gute Innovationskultur ist authentisch und unterstützend“
Ob Shopping, Reisebuchung oder die Netflix-Serie – ein Klick genügt: In der digitalen, sich rasant verändernden Welt sind Menschen es gewöhnt, möglichst sofort und bequem Services zu bekommen, die an ihren Bedürfnissen orientiert sind.
„Und das erwarten sie auch im Banking“, sagt Julia Koch im Interview mit der herCAREER, die am 6. Und 7. Oktober im MOC in München stattfindet. Die Finanz Informatik GmbH & Co. KG wird als Aussteller:in auf der herCAREER-Expo in München live vor Ort sein. Julia Koch treibt als Geschäftsführerin bei der Finanz Informatik (FI) den digitalen Wandel in der Finanzbranche voran. Das Unternehmen hat sich vom IT-Support zum Digitalisierungspartner der Sparkassen-Finanzgruppe weiterentwickelt. „Unsere Lösungen für die Sparkassen müssen sich nicht verstecken“, so Julia Koch. Ein Beispiel sei die mit dem Tochter-Unternehmen Star Finanz entwickelte App „Sparkasse“ mit mehr als 13 Millionen Nutzer:innen in Deutschland. Für ukrainische Geflüchtete konnte man innerhalb weniger Tage eine Lösung für die Kontoeröffnung finden: „Mitte Juli führten die Sparkassen bereits rund 280.000 Konten für Flüchtlinge aus der Ukraine. Und seit Anfang Mai steht die App ,Sparkasse‘ Nutzer:innen auch auf Ukrainisch zur Verfügung“, sagt Julia Koch.
Auch unternehmensintern wird der Wandel vorangetrieben, man setzt auf „kundenzentrierte Transformation“. „Der Wandel beginnt mit einem neuen Mindset – weg von der Rolle der IT als Support-Funktion, hin zu einem neuen Rollenverständnis als Digitalisierungspartner, der das Banking der Zukunft aktiv mitgestaltet.“ Dabei setzt Julia Koch auf Kreativität, Freiräume, Vernetzung und Eigenverantwortung in den Teams, denn: „Gerade bei technologischer Innovation sind der Faktor Mensch und gutes Team-Play besonders wichtig“, sagt die Top-Managerin.
Als „TeamFI“ arbeitet man ressort-und hierarchieübergreifend gemeinsam mit den Sparkassen in agilen und hybriden Arbeitsmodellen, die laufend weiterentwickelt würden.
Besonderes viel Wert legt Julia Koch auf die Unternehmenskultur: „Eine gute Innovationskultur ist authentisch und unterstützend: Für das Geschäftsmodell, für die Kund:innen und vor allem für die Menschen im Unternehmen, wo die Kultur täglich gelebt wird. Bei der FI sehen wir die Arbeit an unserer Kultur und an den Anwendungen als gemeinsame Aufgabe von uns allen.“ Konkret bedeute das: „die Verantwortung und den Gestaltungsspielraum des oder der Einzelnen zu stärken – unabhängig von Hierarchie oder Rolle.“ Auch setzt man auf das Expertenwissen vieler Menschen, wenn es um Entscheidungen geht, laut Koch sei das „die Basis, um innovativen Fortschritt und echte Kundenorientierung zu ermöglichen und zu leben.“ Um das zu erreichen, setzt man auf „eine Kultur der Verlässlichkeit, Offenheit, Flexibilität und des voneinander Lernens. Wir schenken unseren Mitarbeitenden Vertrauen und schaffen kreative Freiräume im Rahmen klarer Ergebnisorientierung“ – auch Führungskräfte könnten das trotz Hierarchien unterstützen.
Julia Koch selbst hat als eines der ersten Formate in ihrem Ressort „Ask ME Anything“ (AMA) eingeführt: bei diesem Austauschformat sind alle Fragen an die Führungskraft erlaubt. Es fördert den offenen Austausch: „Über die Fragen habe ich sehr viel von meinen Kolleg:innen gelernt“, sagt Julia Koch. Auch teamübergreifend fördert sie den Austausch und das Lernen voneinander. Die Teams würden ihre Themen und ihr Know-how auch regelmäßig auf großen Events der Digitalbranche, auf Tech-Kongressen oder im internen Townhall-Meeting präsentieren: „Es ist erstaunlich zu sehen, was passiert, wenn man den Menschen die Möglichkeit gibt, ihre Themen zu präsentieren.“
Julia Koch ist zwar kein Fan der Frauenquote, die FI setzt sich aber dezidiert für mehr Frauen in der IT-Branche ein – mit Karrierenetzwerken für Frauen und der Förderung des Austauschs untereinander: „Das eröffnet attraktive, zukunftsträchtige Karriereoptionen für uns Frauen und trägt gleichzeitig dazu bei, dass mehr qualifizierte Menschen die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft aktiv mitgestalten. Aus meiner Sicht können hier alle nur gewinnen.“ Die Frauenquote von 28 Prozent in der Finanz Informatik will Julia Koch weiter steigern. Sie freut sich über die „wachsende Zahl an Frauen in Führungspositionen in der FI, die als Rollenvorbilder und Mentorinnen andere Kolleginnen inspirieren und unterstützen.“
Auch das Lernen von Fintechs und anderen Startups gehört dazu. Der Unterschied zum Startup sei, die Innovationen mit Blick aufs große Ganze zu entwickeln – „immerhin sollen sie einer sehr großen und diversen Zielgruppe von 50 Millionen Menschen dienen“, gibt Julia Koch zu bedenken. Wichtig sei: „Eine Innovation für eine sehr kleine, spitze Zielgruppe darf nicht dazu führen, dass sich für Millionen andere Service oder Leistung verschlechtern. Daher orientieren wir uns an den Werten und der Selbstverpflichtung der Sparkassen: Allen Menschen einen einfachen Zugang zu einem modernen Banking zu gewährleisten.“
Die Finanz Informatik GmbH & Co. KG wird als Aussteller:in am 06. und 07. Oktober 2022 auf der herCAREER-Expo in München live vor Ort sein.
Über die Person
Julia Koch verantwortet seit Januar 2022 als erste Geschäftsführerin bei der Finanz Informatik (FI) das Ressort Anwendungsentwicklung. Als Expertin für kundenzentrierte digitale Transformation nimmt sie die Herausforderung an, gemeinsam mit den Teams der FI und der Sparkassen-Finanzgruppe das Banking der Zukunft für rund 50 Millionen Menschen in Deutschland innovativ und nachhaltig nach vorne zu entwickeln.
Vor ihrem Wechsel zur FI war die Diplom-Betriebswirtin bei der BHW Bausparkasse, der Postbank und der UniCredit in verschiedenen Führungsrollen verantwortlich für die Digitalisierung im Commercial Banking.
Im Interview mit herCAREER verriet Julia Koch, worauf es bei Digitalisierungsprozessen ankommt und wie Diversity zu mehr Innovation und zufriedeneren Kund:innen, aber auch Mitarbeitenden führt.