Ist es ein Junge? Dann müssen sich frischgebackene Eltern (laut Statistik) auf größere Probleme einstellen. So Martin Spiewak bei ZEIT ONLINE. „In ihrer Entwicklung hinken Jungen den Mädchen hinterher. Sie leiden häufiger unter Autismus, ADHS oder Lese-Rechtschreib-Schwäche“ und haben schlechtere Schulnoten.
Über die – weltweite – Jungenkrise mache man sich jedoch hierzulande wenig Sorgen. Der #GenderEducationGap: kaum bekannt.
„Sobald beide Geschlechter denselben Bildungszugang haben, schneiden Frauen besser ab. Nur, warum ist das so?“, fragt Spiewak.
Ein Grund für das Desinteresse an der Schwäche der Jungs: die Stärke der Männer, denn „oben in der Hierarchie ballen sie sich weiterhin“. Zukünftige Männer muss man demnach nicht fördern – am Ende gewinnen sie ja sowieso.
„Doch dieses Denken geht fehl. Die Verlierer von heute sind nicht die Gewinner von morgen. Wer einen schlechten Schulabschluss besitzt, wird später nicht Dax-Vorstand.“ Und Bildungsverlierer verursachten der Gesellschaft Kosten: weniger Steuereinnahmen, mehr Sozialausgaben, mehr Kriminalität.
Zudem: „Während junge Frauen tendenziell liberaler werden, wenden sich junge Männer stärker nach rechts. (…)Weil sie sich als Verlierer der Modernisierung fühlen. Weil sie merken, dass Frauen an ihnen vorbeiziehen. Weil sie ihre traditionelle Rolle infrage gestellt sehen, ohne einen Ersatz zu finden.“
Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
veröffentlicht bei LinkedIn 01.10.2024