„Drei Tage nach dem Tod ihres Mannes hat Julija Nawalnaja am Montag angekündigt, die Arbeit von Alexej Nawalny fortzusetzen und für ein neues Russland zu kämpfen“, schreibt die Süddeutsche Zeitung.
Nach ihrer bewegenden Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz kurz nach der Nachricht vom Tod ihres Mannes im russischen Straflager postete Nawalnaja gestern eine Videobotschaft. „Ich rufe euch auf, an meiner Seite zu stehen“, sagte sie. Sie warf der russischen Führung vor, dass Alexej Nawalny gequält und gefoltert worden sei, und beschrieb seine Haftbedingungen. Wladimir Putin habe zur Hälfte auch sie selbst getötet – aber sie habe eben noch eine andere Hälfte, die ihr sage, dass sie kein Recht habe aufzugeben. Sie kündigte an, bald die Namen derer zu nennen, „die das Verbrechen ausgeführt haben“. Sie wolle für ehrliche Wahlen kämpfen. „Wir wollen anders leben“, sagte sie.
Julija Nawalnaja, so die SZ, stand in all den Jahren an der Seite ihres Mannes als prominentestem Gegner des Kremls. Etwa bei den Massendemonstrationen im Winter 2011/2012, als Nawalny für die Kremlpartei „Einiges Russland“ den Begriff „Partei der Gauner und Diebe“ prägte, und bei vielen Gerichtsprozessen.
Mit ihrer öffentlichen Ankündigung, anstelle und im Sinne ihres Mannes weiterzumachen, werde Nawalnaja nun zu einer politischen Person. „Immer wieder war in Russland darüber gesprochen worden, wer wegen der langen Haftstrafe Nawalnys Platz füllen könnte. Dass sich Julija Nawalnaja so schnell nach seinem Tod der Öffentlichkeit stellt, dürfte auch damit zusammenhängen, dass bereits in einem Monat die Präsidentenwahl in Russland stattfindet, bei der sich Putin für weitere sechs Jahre bestätigen lassen will. Obwohl Nawalnaja nicht in Russland lebt, sieht sie sich nun offenbar als neue Bezugsperson für die russische Oppositionsbewegung.“
Ein Beitrag von herCAREER,
veröffentlicht bei LinkedIn 20.02.2024
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