„Kleine Fortschritte und neue Brüche“ bei der Gleichstellung der Geschlechter … … erkennt das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos aufgrund seiner aktuellen #Studie, die es – in Zusammenarbeit mit dem Global Institute for Women’s Leadership am King’s College London – im Winter 2023/24 weltweit durchgeführt hat. (In einer repräsentativen Stichprobe wurden 24.269 Personen zwischen 16 und 74 Jahren aus 31 Ländern interviewt.)

In Deutschland gibt es laut Ipsos positive Anzeichen für eine zunehmend wahrgenommene Gleichstellung der Geschlechter. Einige Studienergebnisse sind aber auch erstaunlich.

  • Ob ein Mann oder eine Frau an der Spitze von Staat oder Unternehmen steht, ist für zwei von drei Deutschen nicht relevant. 65 % haben keine Geschlechterpräferenz bei politischen Führungskräften und 67 % bei Vorgesetzten im Job.

  • Nur 16 % der Befragten ziehen in Sachen Politik explizit einen Mann und 15 % eine Frau vor. 17 % wünschen sich im Beruf ausdrücklich eine männliche Führungskraft, 14 % eine weibliche.

    Allerdings meinen 49 % (60 % der Männer und 38 % der Frauen), dass in Deutschland hinsichtlich der Gleichstellung von Männern und Frauen schon genug getan wurde (2019 waren es 35 %).

  • Fast die Hälfte der Männer (45 %) und 29 % der Frauen sind sogar überzeugt, dass durch die Förderung der Gleichstellung inzwischen Männer diskriminiert würden.

  • 52 % der Männer und 64 % der Frauen glauben, dass Frauen keine Gleichstellung erreichen werden, wenn nicht auch die Männer für Frauenrechte kämpfen.

  • 21 % stimmen der Aussage zu, dass ein Mann, der zuhause bleibt und sich um die Kinder kümmert, kein richtiger Mann ist.
    Diese Zahl schlüsselt Ipsos noch nach Generationen auf: Nur 8 % der Babyboomer stimmen dem zu, aber 35 % der Millenials, 26 % der Gen Z und 18 % der Gen X.

Damit liegt die Entwicklung in Deutschland laut Ipsos im globalen Trend – in den anderen Ländern ergaben sich ähnliche Zahlen.

Die Befragung ein Jahr zuvor (Winter 2022/23) erbrachte außerdem folgende Ergebnisse:

  • 62 % der Befragten (68 % der Frauen und 57 % der Männer) fanden, dass tatsächlich eine Ungleichheit in Bezug auf soziale, politische und wirtschaftliche Rechte zwischen den Geschlechtern besteht.

  • 38 % der Frauen und 49 % der Männer glaubten, dass eine Gleichstellung noch zu ihren Lebzeiten erreicht würde.

  • 51 % der Männer und 36 % der Frauen meinten, von Männern würde zu viel erwartet, um Gleichberechtigung zu unterstützen.

  • 29 % befürchteten negative Konsequenzen, wenn sie für Gleichberechtigung einträten (2017 waren es 13 %).

  • Dennoch konnten sich 45 % der Befragten Maßnahmen vorstellen, die sie ergreifen könnten, um Gleichstellung zu fördern (8 % mehr als 2018). Nur 13 % fanden, es gebe nichts, was sie tun könnten, um etwas zu bewirken.

herVIEW - Natascha Hoffner

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
veröffentlicht bei LinkedIn 08.05.2024