Unabhängigkeit war Katja Carapezza, Head of Customer Insights bei 1&1 Telecommunication SE, schon immer sehr wichtig. Einen Weg nur in die eine Richtung, Muttersein oder Karriere, konnte sie sich nicht vorstellen. Katja blieb als Mutter Vollzeit beschäftigt, ihr damaliger Mann übernahm die ersten Jahre einen Großteil der Betreuungsarbeit.

„Die Zeit war nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch emotional schwierig, weil ich natürlich versucht habe, allen Anforderungen gerecht zu werden.“ sagt Katja über die ersten Jahre in dieser Doppelrolle. Sie bereut es keineswegs diesen Weg gegangen zu sein. Sie weiß, dass sie ein Vorbild für ihre Töchter ist, sie sind stolz darauf, wie ihre Mutter diese Herausforderungen gemeistert hat. „Ich bin mit mir im Reinen, als Führungskraft und als Frau. […] Ich verzeihe mir, wenn ich meine eigenen Erwartungen nicht erfülle.“

Seit 2011 ist Katja beim Telekommunikationsanbieter 1&1 Telecommunication SE beschätigt. Etwa 16 Millionen Kundenverträge betreut das Unternehmen. Als Head of Customer Insights führt Katja in ihrem Vorstandsbereich drei Segmente. Die Aus- und Weiterbildung der Kundenberater, die Redaktion, die für schriftliche Kundenkommunikation verantwortlich ist und ein Team, das die Qualität des Kundenservices misst und verbessert.

Seit 20 Jahren ist die 51-Jährige im Kundenservice tätig. Vor allem der Markt und die Komplexität in diesem Bereich haben sich geändert. Das Prozessmanagement ist schwieriger geworden, aber auch spannender. Katja wirkt geerdet und gelassen – auch im beruflichen Kontext gelingt es ihr Herausforderungen anzunehmen und zu meistern, spannend ist gut, sagt sie.

Vor einigen Jahren stagnierte Katjas berufliche Entwicklung. Ein Workshop für Frauen mit dem Titel „Wie positioniere ich mich?“ kam genau zur rechten Zeit. Frauen, so erklärte es die Referentin, versuchen oft viele Probleme gleichzeitig zu lösen, sich um alles zu kümmern. Männliche Kollegen priorisieren die Themen stärker. Katja erkannte sich und verstand die Spielregeln. In ihrem beruflichen Alltag erlebt sie es häufig, dass Frauen darauf warten, entdeckt zu werden und dabei übersehen werden. Sie plädiert dafür als Führungskraft genau hinzusehen und High Performer zu erkennen, auch diejenigen, die sich nicht ständig profilieren.

Was rät sie noch? Mutig sein, den Sprung wagen und sich selbst reflektieren.

Ein Beitrag von herCAREER,
veröffentlicht bei LinkedIn 08.01.2025

 

Frauen des Jahres 2024/2025
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