Category: Frauen des Jahres
Marina Lessig
Gründerin und VorsitzendeMünchner Freiwillige - Wir helfen e.V., München
„Es ist wichtig, eine Vision zu haben und diese zu vermitteln, damit Menschen merken, dass die Arbeit, die sie investieren, nicht umsonst ist“, sagt Marina M. Lessig, Gründerin und Vorsitzende von Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V..
Mit dem Verein gründete Marina nicht nur Deutschlands erste Spontanhilfe-Organisation. Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V. ist auch ein Innovationshub für ehrenamtliche Projekte.
Der Schlüsselmoment war im Herbst 2015. Fast 70.000 Geflüchtete kamen in München an. Marina wurde in ihrer Rolle als Vorstandsmitglied des Münchner Kreisjugendrings um Unterstützung gebeten. „Ich bin erst mal hingefahren und habe mir das angeschaut“, sagt sie. Schnell wurde klar, dass es vor Ort an Struktur und Organisation fehlte.
Marina ist entscheidungsfreudig, eine Praktikerin. Sie richtete Sammelpunkte ein, besorgte Handys und Laptops und erstellte Schichtpläne. Das, was sie damals geschaffen hat, ist nicht weniger als eine Blaupause für zivile Spontanhilfe.
Nach der Akutsituation stellte Marina fest, dass ein Framework für solche Situationen fehlt, dass es vielen schwer gemacht wird zu helfen. Als Antwort darauf gründete sie den Verein, der später auch in der Coronakrise und bei der Versorgung ukrainischer Geflüchteter Hilfe geleistet hat.
Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V. ist aber auch Inkubator und Treuhänder für soziale Ideen. Es geht darum Erfahrungen, Wissen, Ideen und Material zu teilen. Durch die Vermittlung von Wohnungseinheiten hat der Verein schon gut 700 Menschen sicher untergebracht, ein anderes Projekt macht gespendete Fahrräder wieder fit und stellt sie sozial Benachteiligten zur Verfügung.
Marina ist im Erwerbsleben in Vollzeit als Managerin in einer Strategieberatung tätig, die Arbeit für den Verein erledigt sie samstags oder abends. „[…] Wenn ich auf eines stolz bin, dann, dass ich in meiner Freizeit 15 krisensichere, unbefristete Arbeitsplätze im Sozialsektor geschaffen habe“, sagt sie.
Marina weiß, dass man seine Berufung auch neben dem Job finden kann. Außerdem ist sie davon überzeugt, dass Wut Positives schaffen kann. „Wut gilt bei Frauen […] als unschicklich, irrational oder hysterisch. […] Wut hat ein riesiges Potential zur positiven Veränderung. Seid wütender, eure Wut wird viel Kraft freisetzen“, rät sie anderen.
In „Frauen des Jahres“ kannst du mehr über Marina und den Verein erfahren. Marina steht auch als Mentorin zur Verfügung und freut sich auf den Austausch zu den Themen: (Partizipative) Führung, Soziale Innovation, Katastrophenschutz.
Ein Beitrag von herCAREER,
veröffentlicht bei LinkedIn 16.12.2024
Frauen des Jahres 2024/2025
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