Las presidentas: „Bei den Präsidentschaftswahlen in Mexiko treten erstmals zwei Frauen gegeneinander an. Kann eine von ihnen das von Machismo und Gewalt geprägte Land verändern?“, fragt ZEIT ONLINE.
„Am 2. Juni wird gewählt in Mexiko. Neben der Präsidentschaft sind rund 20.000 politische Ämter zu besetzen, auf nationaler Ebene, in den Bundesstaaten und in den Gemeinden. Es sind die blutigsten Wahlen, die es je gab: Mehr als zwei Dutzend Politikerinnen und Politiker wurden in den vergangenen Monaten getötet. Oft stecken die mächtigen Drogenkartelle hinter den Morden; zur Rechenschaft gezogen werden die Täter nur selten. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes – mit rund 128 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste in der spanischsprachigen Welt – wird eine Frau ins höchste Amt gewählt werden: eine presidenta. Claudia Sheinbaum kandidiert für die Partei des amtierenden linkspopulistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. (…) Xóchitl Gálvez vertritt ein breites Bündnis von Oppositionsparteien, die seiner designierten Nachfolgerin den größtmöglichen Widerstand entgegensetzen wollen. (…)
Eine Präsidentin, ausgerechnet hier? Mexiko gehört zu den Ländern mit den höchsten Raten von Gewalt gegen Frauen.“
Gálvez betone oft, dass sie – anders als Sheinbaum – nicht aus privilegierten Verhältnissen komme. Ihre Eltern seien Nachfahren indigener Ureinwohner. Sie trete nicht wie ihre Konkurrentin als Marionette eines mächtigen Mannes an, so Gálvez. Ihr Problem ist laut ZEIT, dass ihre politischen Positionen denen von López Obrador und Sheinbaum ähneln. Um sich abzugrenzen, bleibe Gálvez nur das Thema Sicherheit. Über Sicherheit spreche Sheinbaum auch, aber eher am Rande: Nötig seien Perspektiven für Jugendliche, damit diese sich nicht den Kartellen anschlössen. Xóchitl Gálvez möge indigener Abstammung sein, so Sheinbaum, aber auch sie, die Nachfahrin jüdischer Einwanderer aus Litauen und Bulgarien, kämpfe um die Stimmen der Indigenen, die rund 20 % der mexikanischen Gesellschaft ausmachten.
In Umfragen liegt Sheinbaum um rund 20 Prozentpunkte vorn.
Ein Beitrag von herCAREER,
veröffentlicht bei LinkedIn 28.05.2024