Kaum einer spricht darüber, aber Sexismus, nicht nur in der Arbeitswelt, ist immer noch da. Das müsste nicht sein, denn es gibt genug Studien mit klaren Handlungsempfehlungen. Die Lücke zwischen Reden und Handeln soll geschlossen werden. Die Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren in der herCAREER Academy darüber, wie Unternehmen Methoden gegen SEXismus praktisch einsetzen können, welche Schritte es dafür braucht und was in einer akuten Situation zu tun ist. Dazu sind auf dem Podium auch Männer geladen, die selbst die patriarchalen Strukturen kritisch reflektieren, die den Nährboden für Sexismus und sexistische Diskriminierung bilden.
Diskutant:innen
- Volker Baisch, Geschäftsführer, Väternetzwerk conpadres
- Andrea Betz, Vorstandssprecherin, Diakonie München und Oberbayern
- Christoph May, Institut für Kritische Männerforschung (Detox Masculinity Institute)
- Nicole Riggers, Abteilungsdirektorin & Gleichstellungsbeauftragte, IKB Deutsche Industriebank AG
- Annette v. Wedel, Vorständin, female.vision e.V.
Moderation:
Katja Anclam, Vorständin, female.vision e.V.
Volker Baisch, Gründer und Geschäftsführer des Väternetzwerks conpadres, ist Ashoka-Fellow und einer der profiliertesten Experten im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus Vätersicht im deutschsprachigen Raum. Mit seiner Leidenschaft für das Thema „Väter“ entwickelt er seit über 10 Jahren mit seinem Team passende Lösungen für Unternehmen, damit Chancengleichheit und Gleichstellung auch für Väter umgesetzt wird. Der Vater von zwei erwachsenen Töchtern war selbst ein Vorreiter in Sachen Elternzeit und partnerschaftlicher Aufteilung von Beruf und Familie. Er ist in der Politikberatung aktiv, Mentor und arbeitet in verschiedenen Expertengremien mit Bezug zum Themenkomplex Familie, Partnerschaft, Gleichberechtigung und Diversity.
Andrea Betz ist Vorstandssprecherin bei der Diakonie München und Oberbayern. Der Einsatz für Menschen und für soziale Gerechtigkeit motiviert sie für benachteiligte Menschen eine Stimme zu sein. Als erste Frau im Vorstand verantwortet sie dort sechs operative Fachbereiche, die Unternehmenskommunikation und die Sozialpolitik. Zudem ist sie im Vorstand des Sozialpolitischen Forums München, der Evangelischen Jugendsozialarbeit Bayern und im Aufsichtsrat des Trägervereins für Regionale Soziale Arbeit München aktiv. Sie hat einen Lehrauftrag an der Hochschule München inne. Die Entscheidung, im Nonprofitbereich zu arbeiten, traf sie bereits sehr jung, als sie sich stark in der Jugendarbeit engagierte. Nach ihrem Studium der Sozialen Arbeit (sie ist Dipl. Sozialpädagogin) absolvierte sie noch eine Ausbildung zur Projektmanagerin (IHK) und zur Eventmanagerin. Nach dem Studium arbeitete sie acht Jahre lang als Führungskraft im Bereich „Freiwilligenmanagement“ und „Altenhilfe“ sowie als Projektleiterin des 2. Ökumenischen Kirchentags bei der Caritas. Danach wechselte Andrea zur Diakonie. Dort war sie Abteilungsleiterin im Bereich der Wohnungslosen- und Flüchtlingshilfe sowie im Bereich Flucht und Migration. Seit 2020 verantwortet sie auch die sozialpolitische und spitzenverbandliche Arbeit der Diakonie. Im Vorstand ist Andrea seit Mai 2021. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört zudem das Thema Gleichstellung und Diversity. 2022 haben hat die Diakonie einen Leitfaden „Zum Umgang mit sexualisierter Gewalt zwischen Beschäftigten“ erarbeitet. Sollte es zu einem Vorfall kommen, ist es ein Anliegen, dass Betroffene geschützt werden und professionell aufgeklärt wird.
Christoph May ist Männerforscher, Berater und Dozent. Er hat 2016 gemeinsam mit Stephanie May das Institut für Kritische Männerforschung (Detox Masculinity Institute) gegründet. Der Literaturwissenschaftler hält Vorträge und gibt Seminare über Männerbünde, Männerbilder und Kritische Männlichkeit. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Analyse von Männerbildern und männlich dominierten Erzählungen in Serien und Filmen. Er lebt seit zwei Jahren im Pfälzer Wald.
Nicole Riggers war von 2010 bis 2020 Betriebsratsvorsitzende /Gesamtbetriebsratsvorsitzende der IKB AG. Ihre Meilensteine waren u.a. vier Interessenausgleichsverfahren nebst Sozialplänen (Finanzkrise), Verhandlungen div. Betriebsvereinbarungen, individuelle Beratung von Mitarbeitenden. Von 2011 bis März 2023 gehört sie als Arbeitnehmervertrterin dem Aufsichtsrat der IKB Deutsche Industriebank AG an. In 2014 gründete sie für die weiblichen High Potentials der IKB AG die Initiative ICF, Initiative Chancengleichheit für Frauen. Die Initiative hat sich die Förderung der Visibilität von weiblichem Führungspotenzial zum Ziel gesetzt, um nachhaltig den weiblichen Anteil auf Führungsebene der IKB AG zu erhöhen. Die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte ist Gründungsmitglied der Initiative Woman into Leadership e.V. und engagierte sich fünf Mal in Folge bei dieser als Mentorin. 2019 wurde sie von der Deutsche Gesellschaft für Mentoring, Berlin, zur Mentorin des Jahres 2019 ausgezeichnet. Seit Juli 2019 ist sie Vorstandsmitglied bei Zukunft durch Industrie e.V.. Seit Dezember 2022 ist sie Vorstandsmitglied bei Initiative Women into Leadership e.V. Nicole Riggers ist mit Spitzenpersönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft, Medizin und Wirtschaft bestens vernetzt.
Annette v. Wedel ist Inhaberin des Beratungsunternehmen ANNETTE VON WEDEL CONSULTING, das sie in 2018 gegründet hat. Seit Ende 2019 ist sie außerdem Vorsitzende des Vorstand des von ihr gegründeten female.vision e.V. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft an der Universität Göttingen, der TU Berlin sowie an der London School of Economics, arbeitete sie einige Jahre als Unternehmensberaterin. 2001 wechselte sie zur Deutschen Bahn AG. Nach verschiedenen Führungsfunktionen in der Konzernstrategie, wurde sie Leiterin der Personalstrategie und zuletzt bis 2018 Leiterin Diversity Management, mit direkter Berichtslinie an den Vorstand Personal. Mit ihrer Expertise engagiert sie sich für mehr Vielfalt in der (Arbeits-)Welt und den dafür notwendigen Veränderungen von Organisations- und Arbeitskultur. Um hier einen öffentlichen Dialog zu starten, der Mut zu Veränderungen macht, hat sie Anfang 2019 die Initiative “female.vision” gegründet, die Ende 2019 in die Gründung des gemeinnützigen “female.vision e.V”. mündete. Annette v. Wedel ist eine der Initiator:innen des BMAS Forschungsprojekt “KIDD – Künstliche Intelligenz im Dienste der Diversität” und lebt in Potsdam.
Katja Anclam versteht sich Zukunftsgestalterin und ist Media Producerin mit großem Netzwerk und langjähriger Erfahrung in der DACH-Regio sowie in Asien und Afrika. Sie hat Mediävistik, Neue Deutsche Literatur und Medienwissenschaften an der Universität Wien, an der Humboldt Universität und an der TU Berlin studiert und bis heute für fast alle deutschsprachigen TV-Sender gearbeitet. Seit ihrer Tätigkeit für die japanische Zeitung Mainichi Shimbun gehört Asien zu ihren Schwerpunkthemen. Insbesondere durch zahlreiche Produktionen in China und vielen anderen Ländern der Welt, verfügt sie über ein breites crossmediales Netzwerk zwischen Print, Social Media und TV im Spannungsfeld zwischen Kultur, Wissenschaft und Technik. Katja Anclam ist Geschäftsführerin des Deutschen Institut für Gutes Leben (difgl). Diversität und Nachhaltigkeit sind für sie entscheidende Erfolgsfaktoren für das wirtschaftliche Gelingen eines Projektes, gelebte Gleichberechtigung die Voraussetzung für gutes Leben in der Zukunft. Katja hat daher 2019 female.vision e.V. mitgegründet und ist eine der Initiator:innen des BMAS Forschungsprojekt “KIDD – Künstliche Intelligenz im Dienste der Diversität”. Sie lebt in Berlin und Weimar.
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