In Deutschland gibt es insgesamt 7.786 Plätze in Schutzeinrichtungen für Frauen und ihre Kinder. Laut Istanbul-Konvention (in der sich Staaten auf Richtlinien zum Schutz von Frauen vor Gewalt geeinigt haben) wären jedoch etwa 21.500 Plätze nötig. Demnach fehlen mehr als 13.000 Frauenhausplätze in Deutschland. Das berichtet ZEIT ONLINE unter Berufung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag.

Demnach fehlen also rund 13.000 Plätze, wobei es große regionale Unterschiede gibt. Während im gesamten Bundesgebiet durchschnittlich 1 Frauenhausplatz pro 10.800 Einwohner:innen zur Verfügung steht, sind es in Berlin und Bremen 2, in Sachsen gibt es jedoch nur 1 Platz pro 25.000 Einwohner:innen.

Haben Frauen keinen Anspruch auf Kostenübernahme, müssen sie für ihren Aufenthalt im Frauenhaus bezahlen – je nach Bundesland unterschiedlich viel: zwischen 7 (Berlin) und 53 € (Bremen) pro Tag und Platz. Damit können im Monat vierstellige Kosten auf sie zukommen – zusätzlich zu ihren normalen Lebenshaltungskosten.

Die Vorsitzende der Linkengruppe im Bundestag, Heidi Reichinnek, findet es „besonders perfide, dass die Opfer, die vor Gewalt fliehen, auch noch für ihren Frauenhausplatz selbst zahlen müssen“. Sie fordert die Abschaffung der Eigenbeteiligung und die „Ausfinanzierung“ des Gewaltschutzsystem im gesamten Bundesgebiet – wie eigentlich im Koalitionsvertrag vorgesehen. Unfassbar, wie katastrophal die Situation für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder in Deutschland sei, so Reichinnek.

Nach Angaben des Familienministeriums wird jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Etwa jede vierte erleidet mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren jetzigen oder früheren Partner.

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Ein Beitrag von herCAREER, 
veröffentlicht bei LinkedIn 29.04.2024