Mythos Resilienz: In einer Welt voller immer stärkerer und länger andauernder Krisen sollen Menschen resilient sein – gerade in der Arbeitswelt. Viele sind dem nicht gewachsen. Beschäftigte leiden und sind doch nicht mehr wirklich leidensfähig. Oder sie funktionieren nur noch, ohne wirklich zu leben. Was also tun, wenn die eigene Widerstandkraft erschöpft ist? Prof. Dr. Judith Mangelsdorf erläutert in ihrem Online-Vortrag anhand von Erkenntnissen aus der Positiven Psychologie, wie es in herausfordernden Zeiten gelingen kann, trotz Schwäche stark zu sein.
Über die Referentin:
Judith Mangelsdorf ist eine deutsche Psychologin, Glücksforscherin und Deutschlands erste volle Professorin für Positive Psychologie. Sie lehrt und forscht an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport. Mangelsdorf leitet den ersten deutschen Masterstudiengang in Positiver Psychologie. Als Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie und Mitbegründerin und zweite Vorsitzende des Deutschsprachigen Dachverbandes für Positive Psychologie gehört sie zu den wichtigsten Vertreterinnen dieser psychologischen Fachdisziplin im deutschsprachigen Raum. Ihr Forschungsfeld ist das posttraumatische Wachstum und die Anwendung der Positiven Psychologie in Krisen. Bekanntheit in den Medien erlangte sie unter anderem durch ihre Veröffentlichungen im Bereich des posttraumatischen Wachstums und im Kontext der Bewältigung der COVID-19-Pandemie.
Mangelsdorf studierte im Doppelstudium Mathematik, Musik und Diplom-Psychologie an der Universität Potsdam. Ab 2008 hielt sie an der Universität Potsdam erste Seminare zum Themenfeld der Positiven Psychologie. Zeitgleich arbeitete sie als Trainerin und Datenanalystin im Forschungsprojekt PEFA (Potsdamer Elterntraining zur Frühförderung autistischer Kinder) am Oberlinhaus Potsdam und der Aktion Mensch.
2011 erhielt sie ein Fulbright-Stipendium, um an der University of Pennsylvania den Master in Angewandter Positiver Psychologie (MAPP) zu absolvieren. Dort studierte und forschte sie bei internationalen Experten, wie Martin Seligman, Barbara Fredrickson und Jonathan Haidt. Nach ihrer Rückkehr aus den USA wurde sie Fellow der Max-Planck-Gesellschaft und promovierte an der Freien Universität Berlin im Rahmen der International Max Planck Research School on the Life Course (LIFE) bei Michael Eid zum menschlichen Wachstum nach einschneidenden Lebensereignissen.
2014 gründete sie gemeinsam mit Christin Celebi die Deutsche Gesellschaft für Positive Psychologie (DGPP), deren Direktorin sie bis heute ist. Im Rahmen ihrer Tätigkeit an der DGPP bildet Mangelsdorf Fachkräfte aus Psychologie, Wirtschaft und Pädagogik im Feld der Positiven Psychologie aus und setzt sich für die politische und gesellschaftliche Verbreitung des Fachwissens der Positiven Psychologie ein.
2017 ging Mangelsdorf erneut in die USA und beforschte am Institute for Social Research der University of Michigan gemeinsam mit Toni Antonucci die psychoemotionalen Folgen von Krebserkrankungen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurde sie 2021 zur Professorin für Positive Psychologie berufen und ist seither an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport tätig. Dort leitet sie Deutschlands ersten Masterstudiengang in Positiver Psychologie an den Standorten Berlin, Hamburg und Ismaning.