Endlich mal hinter die Kulissen von Unternehmen schauen: In der Interview-Serie herWHY geben Mitarbeiterinnen einen Einblick und eine ganz persönliche Sicht in ihren Job. Sie berichten, wie sie dorthin gekommen sind und schildern welchen Nutzen sie mit ihrem Aufgabenbereich im Unternehmen stiften. Erfahren Sie von den vielseitigen Wegen der Frauen und bekommen Sie einen authentischen Einblick ins Unternehmen.
Lydia Neuhuber (Deloitte) im herWHY-Interview
herCAREER: Warum haben Sie sich für das Unternehmen entschieden, in dem Sie aktuell arbeiten?
Lydia Neuhuber: Ich war nach dem Studium ein Jahr lang auf Weltreise und habe währenddessen festgestellt, dass ich in einem Unternehmen arbeiten möchte, in dem ich nicht auf ein bestimmtes Thema festgelegt bin. Ich wollte vieles ausprobieren, vieles sehen – also lag das Thema Beratung nahe. Warum ich mich schließlich für Deloitte entschieden habe, ist eigentlich ganz einfach: wegen der Menschen dort. Mit allen, die ich während des Bewerbungsprozesses getroffen habe, hätte ich auch privat einen Kaffee getrunken, und das war mir wichtig. Ich habe von Anfang an gespürt, dass ich willkommen bin, im Job ich selbst sein kann und mich nicht verstellen muss. Ein anderer Punkt, der für ein großes Beratungsunternehmen wie Deloitte sprach, war die Vielfältigkeit an Themen und Kunden, die es mir erlaubt, immer wieder Neues auszuprobieren.
herCAREER: Was ist Ihr „Warum“ für das, was Sie tun? Was treibt Sie inhaltlich und persönlich an?
Lydia Neuhuber: Es ist wichtig, dass der Job sich nicht wie Arbeit anfühlt. Sondern dass ich jeden Tag Erfolgserlebnisse habe. Unser Leitgedanke bei Deloitte ist: „Making an impact that matters“. Das ist für mich sehr real. Denn es geht wirklich um Veränderung und darum, einen Fingerabdruck zu hinterlassen. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist und ich weiß, dass das, was ich dort vorangetrieben habe, in fünf Jahren immer noch gelebt wird, ist das mein „Warum“. Diese Veränderung treibt mich an, vor allem, weil es ja auch darum geht, die Welt ein Stück weit zu verbessern. Ich kann bei der Transformation quasi zugucken! Nachhaltigkeit ist eine riesige Chance und nicht nur ein Investment, und das ist mein Purpose.
herCAREER: In welcher Hinsicht / in welchen Bereichen können Sie gestalten?
Lydia Neuhuber: Der Vorteil beim Thema Nachhaltigkeit ist, dass es nicht festgefahren ist. Ich bin quasi ein Start-up in einem Großkonzern, bei dem ich vieles ausprobieren kann. Jeden Tag kommen neue Themen dazu, für die ich Teams so aufbauen kann, dass diese Ideen groß werden. Ich kann Impulse in die eine oder in die andere Richtung geben. Bei den Kunden inhaltlich, aber auch bei uns intern. Das liegt einerseits am Thema, aber auch an unserer Firmenkultur. Bei Deloitte haben mich von Anfang an verschiedene Personen gefördert und mich einfach machen lassen – selbst wenn ich mal gegen die Wand gefahren bin. Dann hieß es, nächstes Mal kommst du durch und die Wand bricht ein! Das hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin.
herCAREER: Welche drei fachlichen Kompetenzen sollten für den Job mitgebracht werden?
Lydia Neuhuber:
- Fundiertes Fachwissen beim Thema Nachhaltigkeit. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht, denn es gibt kaum Studiengänge. Man muss das Thema übergreifend verstehen, wissen, wie die Dinge zusammenhängen, viel lesen und immer am Puls der Zeit bleiben. Es kommt jede Woche etwas Neues dazu!
- Analytisches Denken: Nachhaltigkeit ist ein verknüpftes Thema. Das heißt, dass das theoretische Nachhaltigkeitswissen mit dem Wissen kombiniert werden muss, wie Unternehmen funktionieren. Ein Beispiel: In der Automobilbranche reicht es nicht zu wissen, dass das Unternehmen CO2-neutral werden muss und elektrische Fahrzeuge braucht. Man sollte auch verstehen, wie der Produktlebenszyklus funktioniert: Was ist mit den Batterien? Wie funktionieren Verschrottungsprozesse? Aus vielen Informationen muss man die relevanten herausfiltern und daraus Konzepte entwickeln, die einfach und pragmatisch sind und vor allem: erklärbar.
- Flexibilität: Jeder Kunde, jedes Projekt, jede Lösung ist anders. Und auch die Umstände ändern sich ständig, gerade beim Thema Nachhaltigkeit. Man muss bereit sein, auch mal nach einem halben Jahr bei einem Projekt aufgrund neuer Regulatorien wieder komplett von vorne zu beginnen – und das auch wollen.
herCAREER: Welche Ihrer Talente können Sie in diesem Job besonders gut einsetzen?
Lydia Neuhuber: Ich habe Mathematik studiert, weil ich komplexe Rätsel liebe. Das hilft mir auch hier, denn Nachhaltigkeit ist kein Standardprojekt. Diese Lösungskompetenz hilft mir. Und auch das Thema Innovationskraft, um die Ecke denken, auch mal skurrile Ideen durchsetzen. Und Kommunikationsfähigkeit, damit ich die Leidenschaft für mein Thema auch nach außen tragen kann.
herCAREER: Bei herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartner:innen aufsetzt. Zu welchen Themen können Sie im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?
- Sustainability
- Beratung
herCAREER: Gibt es Themen, zu denen Sie persönlich eine Sparringspartner:in suchen und einen fachlichen wie persönlichen Austausch weiterführen möchten? Dann benennen Sie uns Schlagworte für Ihre Themen.
- Partner-Promotion in der Beratung
herCAREER: Würden Sie auch als Mentor:in bei herCAREER fungieren? Welche Frau würden Sie sich als Mentee wünschen?
Lydia Neuhuber: Junge ambitionierte Damen, die an Nachhaltigkeitsthemen arbeiten und/oder in der Automobilbranche unterwegs sind.
Zur Kontaktaufnahme bitte die von der Interviewpartner:in angegebenen Möglichkeiten nutzen und sich auf das Interview bei herCAREER-Learn & Connect beziehen.
Über die Person
Lydia Neuhuber leitet bei Deloitte das Thema Nachhaltigkeit im Bereich Consulting. Hierbei unterstützt sie erfolgreich Unternehmen bei ihrer E2E-Nachhaltigkeitstransformation. Durch ihre funktionale Verankerung im Bereich Finance & Performance stellt sie insbesondere die Verknüpfung von finanzieller und nicht-finanzieller Perspektive sicher. Sie hat mehrjährige Erfahrung in der Automobilindustrie.