Personal Branding – die einen schwören darauf, den anderen stehen bei diesem Begriff die Nackenhaare zu Berge. Dabei ist es schlussendlich ein neutrales Kommunikationstool, das du nutzen kannst, um in deinem Fachbereich sichtbar(er) zu werden. Ich zeige dir, wie du in 5 Schritten deine Brand definieren und nachhaltig etablieren kannst. Du erfährst: • Was Personal Branding für dich leisten kann • Ob es für dich sinnvoll ist • Warum Netzwerken einer der Grundsäulen von Personal Branding ist • Wie du deine Personal Brand auf LinkedIn nachhaltig aufbauen kannst • Wie du LinkedIn strategisch nutzen kannst
„Eine Personal Brand ist das, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.“
herCAREER: Warum kann es sinnvoll sein, sich mit den Werkzeugen aus dem Personal Branding als eigene Marke zu positionieren und für wen ist das sinnvoll?
Christina Richter: Grundsätzlich kann jeder oder jede das Tool Personal Branding nutzen, denn es ist letztendlich ein großartiges Kommunikationstool, um mit einem bestimmten Thema oder in einem Fachbereich sichtbar zu werden und sich zu positionieren.
Heutzutage konsumieren wir eine Flut an Informationen, ob über Social Media, Nachrichten, Newsletter, Podcasts etc., und diese Informationen beeinflussen uns bewusst oder auch unbewusst die ganze Zeit. Und genau deswegen ist es auch sinnvoll, sich selbst sichtbarer zu machen und die eigene Personal Brand zu nutzen – um zu beeinflussen.
Wenn ich zum Beispiel häufig Tipps und Tricks einer bestimmten Person auf meinem Display sehe, dann bleibt das unweigerlich im Kopf hängen (bewusst oder unbewusst). Und wenn ich irgendwann Bedarf an diesem Thema habe oder darauf angesprochen werde, dann erinnere ich mich sofort an diese Person und wende mich an sie oder empfehle sie weiter.
Dazu passt auch der Satz von Jeff Bezos, den ich in diesem Zusammenhang gerne zitiere: „Eine Personal Brand ist das, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.“ Das bedeutet, dass dich andere Menschen bei einem Thema im Kopf haben und wenn sie jemanden dazu suchen, können sie deinen Namen ins Gespräch bringen.
Das ist besonders dann wichtig und sinnvoll, wenn du im beruflichen Kontext unterwegs bist – egal ob du neue Kunden oder Mitarbeiter suchst, mit Investoren in Kontakt treten oder dich einfach auf fachlicher Ebene austauschen möchtest. Und daran wird auch deutlich, wie universell eine Personal Brand genutzt werden kann.
herCAREER: Welche Aspekte kann die eigene Marke umfassen und wie finde ich heraus, welches Wissen, welche Visionen und Ziele ich nach außen kommunizieren sollte?
Christina Richter: Ganz wichtig ist: Deine Personal Brand ist nicht nur dein Job, es ist mehr als das.
Es sind deine beruflichen Erfahrungen, deine Fähigkeiten und dein Know-how, welche du dir jahrelang angeeignet und erlernt hast. Es sind aber auch dein ehrenamtliches Engagement, deine persönlichen Erfahrungen, deine Werte. Und es ist das, was dein Netzwerk an dich heranträgt – Dinge, die dich interessieren und für die du brennst. Alle Aspekte zusammen formen deine Personal Brand.
Auch hier ein Beispiel: Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch gehst, dann hast du Mitbewerber. Und es kann passieren, dass ein Bewerber oder eine Bewerber*in auf dem Papier die gleichen oder sehr ähnliche Berufserfahrungen hat. Ihr habt in vergleichbaren Unternehmen gearbeitet, die gleichen Jahre an Berufserfahrung und auf dem Papier sieht es identisch aus. Das, was euch aber voneinander unterscheidet, sind: eure Werte, das persönliche Umfeld und Erfahrungen. Übertragen auf die Personal Brand ist es deswegen auch so wichtig, dass diese verschiedenen Facetten in deine Personal Brand einfließen.
Und wenn es darum geht, was du nach außen kommunizieren sollst, dann hängt das im Grunde davon ab, zu welchem Thema oder zu welchem Fachbereich du sichtbar werden möchtest. Wenn du mit deinem Job oder deiner Arbeit sichtbar werden möchtest, dann sind deine Themen primär dein Fachgebiet und Know-how. Vielleicht ist es aber auch ein ehrenamtliches Thema, zu dem du sichtbar sein willst, weil du etwa sagst „Ich möchte meine Stimme für Gender Equality nutzen“. Dann kannst du deine persönlichen Erfahrungen mit einfließen lassen. Du kannst von Erlebnissen erzählen, vielleicht auch im beruflichen Kontext.
Es ist immer davon abhängig, was genau du nach draußen tragen möchtest ‑ und wieder: zu welchem Thema du sichtbar werden möchtest.
herCAREER: Warum ist gerade LinkedIn ein passendes Tool, um die eigene Marke zu präsentieren und zu etablieren?
Christina Richter: LinkedIn hat weltweit 756 Millionen Nutzer; aktuell bietet es die besten Möglichkeiten, sich in einem bestimmten Thema oder einem Fachbereich sichtbar zu machen. Das Netzwerk tauscht sich aktiv aus und bietet damit eine super Grundlage, um sich mit Menschen zu vernetzen, die für dich und dein Thema relevant sind oder sein könnten.
Für mich persönlich ist LinkedIn tatsächlich aktuell DIE Plattform, auf der du deine Personal Brand vor allem im beruflichen Kontext am besten präsentieren und dich vernetzen kannst. Du kannst dich fachlich austauschen und Inspirationen suchen. Oder eben selbst Inspiration sein und geben. Aber vor allem, wenn du dich dazu entscheidest, deine Personal Brand im beruflichen Kontext und in deinem Fachgebiet zu etablieren, ist LinkedIn the place to be. Dort kannst du dich auch sehr gut mit ins Gespräch bringen und in den Austausch gehen.
Für mich ist LinkedIn auch eine Lernplattform geworden: Es gibt so viele Menschen, die dort ihr Wissen und Know-how teilen, dass ich jeden Tag etwas dazulerne. Und genauso kannst du es auch handhaben, indem du dein Wissen und Know-how weitergibst.
herCAREER: Auf der herCAREER geht es vor allem um den fachlichen Austausch, der auf den persönlichen Erfahrungen und dem Wissen der Sparringspartnerinnen aufsetzt. Zu welchen Themen können Sie im Vorfeld / auf der Messe / im Nachgang als Austauschpartnerin fungieren – in Schlagworten?
- Personal Branding
- Thought Leadership
- Content Creation
Nutzen Sie eine der Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme, die die Interviewpartner:in angegebenen hat, und beziehen Sie sich auf das Interview der herCAREER-Community.
Über die Person
Christina Richter ist Personal Branding- und Kommunikationsstrategin mit Sitz in Berlin. Nach zehn Jahren in Agentur, im Mittelstand sowie in einem Großkonzern in den Bereichen PR, Unternehmenskommunikation und Social Media berät sie seit 2015 Unternehmen und UnternehmerInnen aus aller Welt. Ihre Leidenschaft war schon immer das Erzählen von Geschichten, vor allem Geschichten von Menschen. Vor diesem Hintergrund hat sie Personal Branding in den Fokus ihrer Arbeit gerückt und unterstützt Unternehmen bei der (Weiter-) Entwicklung ihrer Corporate Influencer Strategie und Einzelpersonen dabei, wie sie als Thought Leader in ihrem speziellen Fachbereich sichtbar werden können. Ihr Fokus liegt darin, Menschen dabei zu unterstützen, wie sie das Kommunikationstool Personal Branding in ihrem beruflichen Alltag einbinden können, ohne den gesamten Tag mit Content Creation und dem Posten auf den Social-Media-Kanälen verbringen zu müssen. Im Rahmen ihrer Arbeit für ein chinesisches Unternehmen bekommt Christina tiefe Einblicke in Chinas digitale Wirtschaft. Zu diesem Thema hat sie die Sachbücher “Digitales China: Basiswissen und Inspirationen für Ihren Geschäftserfolg im Reich der Mitte” und „E-Commerce Trends in China – Social Commerce, Live-Streaming oder New Retail” geschrieben. Mit ihren Büchern möchte Christina mehr Verständnis für die wohl digitalste Gesellschaft der Welt schaffen. Sie ist zudem Co-Autorin des Spiegel- und Manager Magazin-Bestsellers “Zukunftsrepublik”. Christina Richter hat einen Magister in internationalem Informationsmanagement mit Schwerpunkt in interkultureller Kommunikation.
Dieses MeetUp ist Teil der Expert-MeetUps bei der herCAREER 2021, Ort und Zeitpunkt finden Sie im Programm.