Ältere Frauen, die im Krankenhaus von einer Ärztin und nicht von einem Arzt behandelt werden, haben eine geringere Sterblichkeitsrate. Zu diesem Schluss kommt eine Studie japanischer und US-amerikanischer Forscher, wie u.a. DER SPIEGEL berichtet. Die Studie nutzte Daten von mehr als 770.000 Patient:innen ab 65 Jahren. Sind Ärztinnen besser als Ärzte?
„Für Frauen lag die Sterblichkeitsrate innerhalb von 30 Tagen nach der Behandlung nur bei 8,15 Prozent, wenn sie von einer Ärztin behandelt wurden – gegenüber 8,38 Prozent, wenn die Behandlung durch einen Mann erfolgte. Dieser Unterschied sei zwar klein, aber ‚klinisch bedeutsam‘, so die Studienautoren.“ Bei manchen Erkrankungen, etwa der Nieren und Harnwege, mussten Patientinnen demnach auch seltener ein weiteres Mal in die Klinik, wenn Ärztinnen sie behandelt hatten.
Im Übrigen: „Auch Männer profitierten von der Behandlung durch eine Ärztin, allerdings in einem deutlich geringerem Ausmaß.“
Wo können die Gründe für die Unterschiede liegen? „Das Forschungsteam spekuliert, dass männliche Ärzte den Schweregrad der Erkrankung bei Frauen möglicherweise unterschätzen, was zu Verzögerungen in der Behandlung führen könnte. Zudem könnte es sein, dass Ärztinnen effektiver kommunizierten und sich stärker auf ihre Patientinnen und Patienten fokussierten. Und schließlich würden Frauen möglicherweise bei schambehafteten Themen offener mit Ärztinnen sprechen.“ Bekannt sei zudem, dass Ärztinnen sich mit höherer Wahrscheinlichkeit an die wissenschaftlich basierten medizinischen Behandlungsleitlinien hielten als Ärzte.
Vergleichbare Studien in früheren Jahren hatten laut SPIEGEL bereits zu ähnlichen Ergebnissen geführt.
Ein Beitrag von herCAREER,
veröffentlicht bei LinkedIn 06.05.2024