Großartige Table Captains auf der herCAREER@Night: In dieser Interview-Reihe verraten sie, zu welchen Themen sie zum Austausch zur Verfügung stehen, was ihre aktuellen Projekte sind und geben Tipps, wie Dritte von ihrem Wissen profitieren können.

Weibliche Karrierewege – Frauen in Führungspositionen – Gleichberechtigte Teilhabe

herCAREER: Zu welchen Themen / Bereichen können Sie auf der herCAREER@Night einen Austausch bieten oder wünschen Sie sich gar einen Austausch?

Seifert: Ich bin gerne Table Captain auf der herCAREER 2019, um mich mit Ihnen über weibliche Karrierewege auszutauschen. Wo werden Frauen heute noch Steine in den Weg gelegt und was kann Politik tun, um Frauen bei dem Schritt in eine Führungsposition zu unterstützen. Berichten kann ich dabei auch aus meinem eigenen Werdegang, was mir geholfen hat und wie ich mit schwierigen Situationen umgegangen bin.

herCAREER: Welches sind Ihre aktuellen Projekte / Herausforderungen, an denen Sie arbeiten? Können Sie einen kurzen Einblick geben?

Seifert: Im Bundesfrauenministerium erarbeiten wir derzeit gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium einen Referentenentwurf, um das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst auf Grundlage des Koalitionsvertrages weiterzuentwickeln und dessen Wirksamkeit zu verbessern. Das Gesetz soll 2020 in Kraft treten.

herCAREER: Welche Erfahrungen sind rückblickend so wertvoll, dass Sie sie weitergeben würden, damit Dritte von dem Wissen profitieren können?

Seifert: Man (bzw. Frau) sollte immer versuchen, gerade Konflikte und Widersprüche möglichst nicht persönlich zu nehmen und stets auf der Sachebene bleiben. Das ist nicht immer einfach, aber es hilft enorm. Schließlich wird oft gerade gegenüber Frauen mit Absicht versucht, Konflikte auf der persönlichen Ebene zu führen, um vor allen ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, eine emotionale Reaktion und damit eine Schwäche zu provozieren. Dessen muss man sich immer im Klaren sein. Das Wissen, hier weitgehend immun zu sein, macht stark und auch ein Stück weit gelassen.

herCAREER: „Guter Rat ist teuer“ sagt man. Welchen Rat, den Sie erhalten haben, konnten Sie getrost in die Tonne werfen?

Seifert: Den Rat, dass man, wenn man gute Leistung erbringt, automatisch erfolgreich ist. Das ist zu wenig: Es geht vielmehr darum, gute Leistung zu erbringen, aber genauso wichtig ist es auch, damit sichtbar zu sein, sich zu Wort zu melden und seine Ideen aktiv zu äußern.

 

Über die Person

Juliane Seifert ist Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Beruflicher Werdegang

  • 2005: Freie Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung im Büro Sarajevo
  • 2005 – 2006: Leiterin des Bundestagsbüros von Katja Mast, MdB
  • 2006 – 2009: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Länder, Referat „Arbeit, Soziales, Fachkräfte“
  • 2009 – 2011: Bundesministerium des Innern, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Referat „Arbeit, Soziales, Fachkräfte“
  • 2011 – 2013: Leiterin des Referats „Arbeit, Soziales, Gesundheit und Demografie“ in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und in Europa
  • 2011 – 2012: Dozententätigkeit am Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam
  • 2013 – 2016: Leiterin des Referats „Politische Planung und gesellschaftliche Analysen“ in der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz
  • 2016 – 2017: Bundesgeschäftsführerin der SPD
  • Seit 03/2018: Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend