„Frauen wird der Zugang zu Spitzenpositionen wesentlich durch zwei Effekte versperrt, die bisher wenig Beachtung fanden: der Sättigungseffekt und der Ersetzungseffekt. Das zeigt eine gemeinsame Studie des ZEW Mannheim, der Technische Universität München und der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Die Forscherteams untersuchten dazu Daten zu den Vorständen und Aufsichtsräten von über 3000 börsennotierten Unternehmen in Europa im Zeitraum von 2002 bis 2019.

Der erste Grund ist der #Sättigungseffekt: „Je höher der Frauenanteil in Führungspositionen in einem Unternehmen bereits ist, desto unwahrscheinlicher ist die Besetzung einer Führungsposition mit einer weiteren Frau.“Der zweite ist der #Ersetzungseffekt: Frauen werden eher dann in eine Führungsposition befördert, wenn eine andere Frau aus dieser Position ausscheidet, als wenn sie dort einen Mann ersetzen würden.“

Die Rolle der Quote für Karrieren von Frauen

Die #Studie zeige auch, dass Männer häufiger in Top-Positionen befördert werden, während Frauen eher auf Führungspositionen mit geringerem Einfluss landen. Für die Gleichstellung kommt es aber auch auf den Stellenwert der Spitzenjobs an. „Dies sollte bei der Diskussion über Frauenquoten in Vorständen und Aufsichtsräten unbedingt bedacht werden. […] Quoten ergeben dann Sinn, wenn sie nicht zu Alibibesetzungen einladen.“

Die Ergebnisse der Studie legten nahe, dass eine Frauenquote nicht zu einer sich selbst verstärkenden Dynamik mit mehr Frauenbesetzungen führt, sobald die Quote erreicht ist. „Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit der Berufung von Frauen sinkt mit zunehmendem Frauenanteil unter dem Gleichgewicht der Geschlechter stark ab. Quoten erhöhen die Aufmerksamkeit für die Geschlechterfrage und scheinen zu mehr symbolischen Ernennungen zu führen“, heißt es in der Studie.

#herCAREER #GenderEquality #Leadership

Ein Beitrag von Natascha Hoffner, Founder & CEO of herCAREER I WiWo-Kolumnistin I LinkedIn-TOP-Voice 2020 I W&V 2019 – 100 Köpfe
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