In der Notaufnahme erhalten Männer häufiger Schmerzmittel als Frauen, wie eine neue Studie zeigt.

💡 Shoham Choshen-Hillel von der Hebrew University of Jerusalem leitete die Studie, die auf Daten aus Israel und den USA basiert. Sowohl von Ärzten als auch von Ärztinnen in der Notaufnahme erhalten demnach Frauen seltener ein Rezept für Schmerzmittel als Männer. „Diese Unterbehandlung der Schmerzen weiblicher Patienten könnte schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Frauen haben und möglicherweise zu längeren Genesungszeiten, zu Komplikationen oder chronischen Schmerzzuständen führen“, erklärt Choshen-Hillel.

💡 Die Studienautor:innen vermuten hinter den Ergebnissen eine geschlechtsspezifische Verzerrung: „Es wird angenommen, dass Frauen ihre Schmerzen im Vergleich zu Männern übertrieben beschreiben.“ Ein weiterer Grund könne sein, dass Männer öfter nach Schmerzmitteln fragten als Frauen.

💡 Egal wie alt die Patient:innen und wie stark die Schmerzen waren: 47 % der Männer und 38 % der Frauen, die mit Schmerzen in die Notaufnahme kamen, erhielten eine Verschreibung für ein schmerzstillendes Medikament.

💡 Außerdem ergab die Studie, dass Frauen in der Notaufnahme durchschnittlich 30 Minuten länger auf eine Behandlung warten als Männer.

💡 Die medizinische Versorgung in verschiedenen Ländern unterscheidet sich laut Fachleuten allerdings fundamental, und für Deutschland liegen noch keine entsprechenden Daten vor. Es ist zu hoffen, dass bald auch hier eine solche Studie durchgeführt wird.

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Ein Beitrag von herCAREER, 
veröffentlicht bei LinkedIn 09.08.2024