Heute ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.

💡 In Deutschland veröffentlichte letzte Woche das Bundeskriminalamt erstmals das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“.

💡 Ob häusliche Gewalt, Hasskriminalität im Netz, Sexualdelikte, versuchte oder vollendete Femizide: Die Statistik verzeichnet in allen Bereichen einen Anstieg weiblicher Opfer. Die Ermittler:innen gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Anzahl der weiblichen Opfer 2023 (im Vergleich zu 2022):
► Versuchte und vollendete Femizide: 938; 360 starben dabei (+ 1 %)
► Sexualstraftaten: 52.330 (+ 6,2 %)
► Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung: 591 (+ 11,5 %)
► Häusliche Gewalt: 180.715 (+ 5,6 %)
► Digitale Gewalt: 17.193 (+ 25 %)
► Politisch motivierte Hasskriminalität: 322 (+ 56,3 %)

💡 „Die Zahlen und Fakten zeigen, dass Hass und Gewalt gegen Frauen ein zunehmendes gesellschaftliches Problem sind“, so das BKA. Dabei sei der digitale Raum der Treiber.

💡 Das Innen- und das Familienministerium planen ein Gewaltschutzgesetz mit mehr Härte gegen die Täter (u.a. verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings, elektronische Fußfesseln) und mehr Aufmerksamkeit und Hilfe für die Opfer (Ausbau der Infrastruktur für Beratung und Schutzeinrichtungen wie Frauenhäuser).

👉 Susanne Kaiser ist Autorin des Buchs „Backlash. Die neue Gewalt gegen Frauen“. Im Gespräch mit herCAREER erklärt sie das „feministische Paradoxon“: „Je stärker die Frauen, desto größer der Widerstand.“ Warum es einen Rückschlag gegen die Gleichberechtigung gibt, was das mit einem gebrochenen Männlichkeitsideal zu tun hat und was bei Gewalterfahrungen eine gute erste Anlaufstelle ist, erfahrt ihr im Interview.

👉 Digitale Gewalt und Hass im Netz – was können wir tun? Darüber sprechen Anna-Lena von Hodenberg und Franziska Hilfenhaus im herCAREER Podcast.

👉Lena Högemann, Autorin des Buchs „So wollte ich mein Kind nicht zur Welt bringen“ spricht im Podcast über Gewalt im Kreißsaal und was sich ändern muss, damit Frauen selbstbestimmt gebären können: „Geburt ohne Gewalt“.

👉 Die Rechtsanwältin Christina Clemm (Autorin von „Gegen Frauenhass“) vertritt vor Gericht v.a. Mütter, die sich und ihre Kinder der Gewalt durch Partner/Väter entziehen wollen. „Wir müssen uns viel mehr bewusst machen, dass häusliche Gewalt in jedem Umfeld vorkommt, in jeder gesellschaftlichen Schicht“, sagt sie. Doch niemand scheine Täter zu kennen. „Wer sind die Täter? Wo sind sie? Denn sie sind ja unter uns.“ Siehe Beitrag von Natascha Hoffner.

💡 „Stoppt Gewalt gegen Frauen – JETZT! Die Ampel darf ihr Versprechen nicht brechen“: Damit das geplante Gewalthilfegesetz wirklich umgesetzt wird, haben Deutscher Frauenrat E.V. und UN Women Deutschland einen Brandbrief an die Bundesregierung geschrieben, der heute mit über 79.000 Unterschriften überreicht wurde.

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Ein Beitrag von herCAREER, 
veröffentlicht bei LinkedIn 25.11.2024